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Innovationskonferenz: Deutschland und China als strategische Partner

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Forschungsstaatssekretär Georg Schütte und der chinesische Wissenschaftsminister Wan Gang haben in Berlin die „4. Deutsch-Chinesische Innovationskonferenz“ eröffnet.

Die 4. Deutsch-Chinesische Innovationskonferenz wurde am 13. und 14. April 2016 im Humboldt-Carré in Berlin veranstaltet. Der chinesische Minister für Wissenschaft und Technologie, Prof. Wan, sowie der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Schütte, eröffneten die Konferenz gemeinsam. Sie betonten während ihrer Eröffnungsreden jeweils die Wichtigkeit der Vernetzung der Innovationsstandorte Deutschland und China  angesichts der globalen Herausforderungen, denen sich die beiden Länder gemeinsam stellen müssen. Ein besonderer Fokus liege hierbei auch auf jungen Menschen, deren Ideen und Innovationskraft einen wichtigen Baustein in der Kooperation darstellen. Die Entwicklung der bereits seit 2011 bestehenden Deutsch-Chinesischen Plattform Innovation wurde in der folgenden Rede vom Leiter der chinesischen Expertengruppe, Herrn Dr. Hu, beschrieben. Dr. Hu betonte zudem den von der Konferenz erwarteten Impuls, die Entwicklung von der Innovationsforschung hin zu konkreten innovativen Anwendungsgebieten voranzutreiben. Neben dem traditionellen Innovationsdialog wurden während der Konferenz auch anwendungsbezogene Themen aus den Bereichen Urbanisierung, Wasser, Digitalisierung, LED, Elektromobilität sowie Biotechnologie in entsprechenden Fachsessions durch Experten der jeweiligen Gebiete vertieft.

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie diskutierten sechs Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen eines von Frau Dr. Schüller (GIGA Institut für Asien-Studien) moderierten Roundtables über bereits erzielte Fortschritte in der deutsch-chinesischen Innovationskooperation und ihre Ideen und Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Vertiefung der Zusammenarbeit. Besonders die Themenbereiche Urbanisierung und Smart Cities, nachhaltige Mobilitätskonzepte, intelligente Digitalisierung, Industrie 4.0 sowie alternative Antriebssysteme stellen aus Sicht der Experten Schwerpunktbereiche für Kooperationen innerhalb der nächsten 5-10 Jahre dar.

In drei parallelen Panels mit jeweils vier Fachsessions wurden die Oberthemen 1) Analyse der Innovationssysteme und ausgewählter Rahmenbedingungen, 2) Innovationen im Bereich der nachhaltigen Urbanisierung, und 3) Neue Entwicklungen und künftige Herausforderungen in der deutsch-chinesischen Forschungskooperation diskutiert. Die im Rahmen von Panel 1 in den Fachsessions behandelten Themen waren nationale Innovationssysteme, regionale Innovationssysteme und Clusterpolitik, Standard-essentielle Patente und Innovationsfinanzierung. In Panel 2 wurden die Themen klimafreundliche und energieeffiziente Städte, Wasser im urbanen Raum, integrierte urbane Planung sowie urbane Innovationen und Praxisbeispiele erläutert. Das dritte Panel beinhaltete Fachsessions zu den Themen Herausforderungen der Digitalisierung in China und Deutschland, Smart Services und Intelligente Produktion, LED und Elektromobilität. Eine zusätzliche Session zu Biomedizin und Biotechnologie, in der vier Fachvorträge präsentiert wurden, bot am Vormittag des zweiten Konferenztages die Möglichkeit zur Diskussion über den deutsch-chinesischen Austausch und die gemeinsame Entwicklung neuer Ideen in diesem Bereich.

In einer Plenarsession, in der je zwei Vertreter aus Deutschland und China pro Panel die wichtigsten in den Fachsessions diskutierten Aspekte und die identifizierten Herausforderungen und Chancen präsentierten, wurde deutlich, dass sich die Fragestellungen und Herausforderungen in beiden Ländern trotz der bestehenden Unterschiede im Innovationssystem in vielen Bereichen ähneln. Mit Bezug auf die Fachsessions wurde zudem festgestellt, dass ein rein technologischer Blick auf die Innovationsthemen unzureichend sei. Vielmehr müsse eine umfassendere Perspektive erarbeitet werden, die die politische Gestaltung von Rahmenbedingungen, Aus- und Fortbildung, Wissensvermittlung für die Öffentlichkeit sowie die Kooperation auch über Länder- und Disziplingrenzen hinweg einschließt. Neben den technischen Aspekten müssen auch menschliche Verhaltensweisen und Bedürfnisse stärker berücksichtigt werden, wofür transdisziplinäre Ansätze notwendig seien.

Während der Schlusszeremonie betonten die Leiter beider Expertengruppen bzw. deren Stellvertreter, Herr Prof. Dr. Gerybadze und Herr Prof. Dr. Liu in Vertretung von Herrn Dr. Hu, sowie die Repräsentanten der verantwortlichen Ministerien, die Unterabteilungsleiter Herr Chen und Herr Beyer, dass die 4. Innovationskonferenz die Wichtigkeit des interdisziplinären Austausches gezeigt habe. Sie stellten darüber hinaus fest, dass weiterhin Bedarf für einen intensiven Fachaustausch zur Innovationskooperation bestehe. Vor diesem Hintergrund kündigten die Vertreter der Ministerien die Weiterführung des Dialoges an. Die 5. Deutsch-Chinesische Innovationskonferenz wird voraussichtlich im Jahr 2018 in China stattfinden.

 

Kontakt:

Jana Bülhoff, Koordinatorin des Organisationsbüros der Deutsch-Chinesischen Plattform Innovation

Tel. +49 30 67055 261

E-Mail: Jana.Buelhoff@dlr.de

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: von Friederike Mang Länder / Organisationen: China Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Innovation

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