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Scania eröffnet Lastwagen-Werk in St. Petersburg

Der schwedische Lastwagen-Hersteller Scania hat offiziell sein erstes Lkw-Werk in Russland in Betrieb genommen. Es läuft allerdings schon seit April, 300 Laster wurden in Petersburg schon montiert.

Scania unterhielt allerdings schon seit 2002 in St. Petersburg eine Produktionsstätte für Linienbusse, die sich in den letzten Jahren aber kaum rentierte. Dieses Werk wurde deshalb im Zuge der Umstrukturierung in eine Fertigungslinie für Lkw-Kabinen umgestaltet.

Erst Baufahrzeuge, dann Sattelschlepper
In das neue Lkw-Werk investierte Scania nach eigenen Angaben etwa 10 Mio. Euro. 2011 sollen hier 3.000 Fahrzeuge gebaut werden, in einigen Jahren könnte die Produktionskapazität auf 10.000 Lastwagen hochgefahren werden. Vorerst wurden fast nur Kipper für den Baustelleneinsatz hergestellt, nächstes Jahr sollen auch Zugmaschinen hinzukommen, hieß es bei der Werkseröffnung.

Das Werk im Stadtteil Schuschary wird der Stadt etwa 500 bis 600 Arbeitsplätze bringen. Es befindet sich dort in unmittelbarer Nachbarschaft zu Pkw-Montagefabriken von Toyota und General Motors. Auch mehrere Automobilkomponenten-Zuliefer sind dort inzwischen ansässig geworden.

Vor 100 Jahren: Erster Scania-Lkw in Petersburg
Gouverneurin Valentina Matwijenko erklärte bei der Eröffnung, dass Scania ein langjähriger Partner der Stadtverwaltung sei – nicht nur wegen der Fertigung von kommunalen Bussen: Vor genau 100 Jahren hatte das schwedische Unternehmen einen Spezial-Lastwagen zur Reparatur von Straßenbahn-Oberleitungen in die damalige russische Hauptstadt geliefert.

Die mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehörende Lkw-Marke Scania ist damit nach Volvo der zweite europäische Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge, der in Russland eine eigene Produktionsstätte betreibt. Volvo betreibt seit 2009 ein Werk im Gebiet Kaluga, wo sich ebenfalls mehrere westliche Autokonzerne (Volkswagen, Peugeot-Citroen) niedergelassen haben. Mercedes will mit hingegen mit Kamaz kooperieren, wo die Stuttgarter bereits Minderheitsaktionär sind.

Zoll gespart und bereit für die Abwrackprämie
Durch die Endmonate in Russland sparen die Konzerne deutlich bei den Importzöllen: Statt 25 Prozent auf neue Lastwagen werden auf Komponenten nur 5 bis 15 Prozent Zoll erhoben.

Möglicherweise kommt es im nächsten Jahr zu einem Nachfrage-Boom für Lastwagen in Russland, da die Regierung eine Abwrackprämie für alte Nutzfahrzeuge plant. Bei der analogen Pkw-Prämie wird nur der Kauf von im Inland hergestellten Fahrzeugen subventioniert.

Quelle: Petersburg Aktuell Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Schweden Themen: Netzwerke Mobilität

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