Auswahl an Regierungs- und Ressortabkommen mit Partnerländern

Die Kooperationen mit China und anderen asiatischen Staaten sind durch vorsichtiges Wachstum gekennzeichnet. Dessen ungeachtet bleiben die Kooperationen mit den USA von zentraler Bedeutung. Kooperationen mit der EU – hier insbesondere Deutschland als wichtigstem Handelspartner in Europa – sind geringer ausgeprägt, nehmen aber deutlich an Bedeutung zu. Kooperationen mit dem Nahen Osten und südostasiatischen Partnern nehmen ebenfalls zu. Deutschland ist der wichtigste europäische Forschungspartner Koreas, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden und Israel.

Korea kooperiert international mit über 60 Ländern in Forschung und Technologie. Hauptpartner sind die USA, Deutschland, Japan, China, Großbritannien und Frankreich. Allein die USA-Kooperationen belaufen sich auf einen Anteil von über 40 Prozent, mit großem Abstand gefolgt von Japan (ca. 7 Prozent) und Deutschland (ca. 6 Prozent) (APRA-PM Bericht 2020).

Südkorea hat Regierungsabkommen über die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit über 40 Ländern geschlossen.

Asien und Ozeanien: Australien, Bangladesch, China (1992), Indien, Japan (1985), Malaysien, Pakistan, Papua Neu Guinea, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam.

Amerika: Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dominica, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Peru, Venezuela, Vereinigte Staaten (1976).

Europa: Albanien, Deutschland (1986), Finnland, Frankreich (1981), Griechenland, Italien (1984), Kasachstan, Polen, Russland (1990), Schweiz (2008), Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Vereinigtes Königreich (1985).

Naher Osten und Afrika: Ägypten, Israel (1994), Südafrika, Tunesien

Darüber hinaus bestehen mit anderen Partnerländern Ressortabkommen (z.B. mit Kanada, 2002).

FuE-relevante Themen können auch Gegenstand der zahlreichen Freihandelsabkommen sein, die Korea geschlossen hat bzw. noch verhandelt.

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Teilnahme an europäischen Programmen und Initiativen

Mit der Europäischen Union (EU) hat Südkorea 2007 ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit  abgeschlossen. Die EU hat vier EU-Zentren an koreanischen Universitäten: zwei Zentren in Seoul, ein Zentrum in Busan und ein Zentrum in Daegu. Aktuelle Informationen können auf der Webseite der EU zur Zusammenarbeit mit Südkorea im Bereich Forschung und Innovation abgerufen werden.

Die Verhandlungen über die Assoziierung Südkoreas mit der Säule II des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) konnten im März 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.  Nach der Unterzeichnung und Ratifikation des Assoziierungsabkommens könnten südkoreanische Hochschulen und sonstige südkoreanische Einrichtungen als Mitglieder erfolgreicher Projektkonsortien voraussichtlich ab Anfang 2025 Fördermittel unter Horizont Europa erhalten.

Bevor eine Assoziierung vereinbart wird, gelten folgende Regeln: Einrichtungen aus Südkorea sind unter Horizont Europa (2021-27) teilnahmeberechtigt, erhalten jedoch in der Regel keine europäischen Fördergelder. Zur Schließung dieser Lücke hat Südkorea einen Ko-Finanzierungsmechanismen eingerichtet. Ähnliche Regeln galten bereits seit 2020 unter dem Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20). Zur Beteiligung Südkoreas liegen jetzt vorläufige finale Zahlen vor. Bis Dezember 2021 warb das Land Fördergelder in Höhe von 2,34 Millionen Euro ein. Unter den insgesamt 79 Projekten, an denen sich Südkorea beteiligte, wiesen mit 62 Projekten mehr als drei Viertel auch eine deutsche Teilnahme auf (Quelle: H2020-ECORDA-Vertragsdatenbank). Der fachliche Fokus der Kooperation lag auf 5G, Internet der Dinge, Cloud und KI, Nanoelektronik und Nanosicherheit, innovative Saubere Energie, Infektionskrankheiten, Epigenomforschung und Satellitennavigation. Neue Bereiche von gegenseitigem Nutzen sind antimikrobielle Resistenz, Automatisierte Fahrsysteme, Katastrophenschutz und Sicherheit und Polarforschung.

Unter dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm hatte die Europäische Kommission spezielle Netzwerke zur Vertiefung der Kooperation mit Südkorea gefördert (KESTCAP, KORRIDOR und KORANET). Obwohl diese Förderung inzwischen ausgelaufen ist, organisieren eine Reihe von Mitgliedsländern im Rahmen der European Interest Group Korea gemeinsame Konferenzen und Workshops.

Als erstes asiatisches Land wurde Südkorea im Juni 2009 als assoziiertes Land bei EUREKA, einem europäischen Netzwerk zur Unterstützung marktorientierter industrieller Forschender, aufgenommen. Im Juni 2017 erhielt Südkorea den Status des EUREKA-Partners. Das Land ist an einer wachsenden Zahl von EUREKA-Projekten beteiligt und leitet in mehreren Fällen mittlerweile auch das Projektkonsortium. Außerdem ist Südkorea Mitglied in EUROSTARS.

An dem Aufbau des Internationalen Thermonuklearen Reaktors (ITER) in Frankreich ist Südkorea ebenfalls beteiligt. Das Land hat zudem Vereinbarungen mit EURATOM und der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) getroffen.

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Mitgliedschaften in internationalen Regierungsorganisationen und -foren

Südkorea ist Mitglied der G20-Staaten und ist damit an jährlichen Beschlüssen der Staats- und Regierungschefs beteiligt, die auch Bildung, Forschung und Innovation betreffen können. Südkorea ist weiterhin Mitglied der Vereinten Nationen (UN) und seit 1950 auch Mitglied der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). 1996 ist Südkorea der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) beigetreten und arbeitet seitdem auch in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Technologie mit den entsprechenden OECD-Gremien eng zusammen.

Weiterhin beteiligt sich Südkorea auch an den folgenden Regierungsorganisationen, die Schwerpunkte in den Bereichen Forschung und Innovation setzen:

  • Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC);
  • Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES);
  • Internationale Energieagentur (International Energy Agency, IEA);
  • Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency, IRENA).

Südkorea ist Gründungsmitglied des Asien-Pazifik Wirtschaftsforums (APEC), das sich die Liberalisierung und Förderung von Handel und Investitionen in der Region sowie wirtschaftliche und technische Kooperationen zur Aufgabe gemacht hat. Die koreanische Regierung beteiligt sich daher beispielsweise an den APEC-Programmen der Economic and Technical Cooperation (ECOTECH). Südkorea ist außerdem Dialogpartner der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN). 

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Teilnahme an multilateralen Programmen und Initiativen

Südkorea beteiligt sich seit dem Jahr 2000 regelmäßig an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung von Schülern (PISA). Im Zeitraum von 2008-13 hat Südkorea an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung der erwachsenen erwerbsfähigen Bevölkerung (PIAAC) teilgenommen.

Südkorea ist außerdem Mitglied in der Global Biodiversity Information Facility (GBIF).

Südkorea wird in der weltweit größten Nichtregierungsorganisation im Bereich Wissenschaft, dem Internationalen Wissenschaftsrat (Internationalen Science Council, ISC) durch die National Academy of Sciences (NAS)), Korean Academy of Science and Technology (KAST) sowie den Korean Social Science Research Council (KOSSREC) vertreten.

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Sitzland für Einrichtungen internationaler Organisationen

Korea wurde von verschiedenen internationalen Organisationen als Standort für ihren Hauptsitz ausgewählt. Der Green Climate Funds (GCF) mit Sitz in Incheon unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer dabei, ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Schwerpunkt der Arbeit des Global Green Growth Institute (GGGI) ist die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Entwicklung von Strategien und Politiken für Nachhaltigkeit, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von umweltfreundlichen Technologien und Innovationen.

Das International Vaccine Institute (IVI) ist eine unabhängige, gemeinnützige, internationale Organisation, die aus der Überzeugung heraus gegründet wurde, dass die Gesundheit von Kindern in Entwicklungsländern durch den Einsatz neuer und verbesserter Impfstoffe drastisch verbessert werden kann. In Zusammenarbeit mit der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft, Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens, Regierungen und der Industrie ist das IVI in allen Bereichen des Impfstoffspektrums tätig - vom Design neuer Impfstoffe im Labor über die Impfstoffentwicklung und -evaluierung im Feld bis hin zur Erleichterung der nachhaltigen Einführung von Impfstoffen in Ländern, in denen sie am dringendsten benötigt werden.

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Projektträger