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Überblick zur internationalen Kooperation: Vietnam

Die Federführung bei der Internationalisierung von Bildung und Forschung liegt bei den zuständigen Ministerien. Das Programm zur Internationalen Integration von Forschung und Technologie („Program on International Integration in S&T until 2020“) ist handlungsleitend bei der Internationalisierung von Bildung, Forschung und Innovation (Zusammenfassung). Es sollen durch internationale Zusammenarbeit u.a. die Forschungskapazitäten verbessert und die Synergiebildung durch akademische Netzwerke gefördert werden. Durch attraktive Rahmenbedingungen für Studienaufenthalte von Studierenden und Experten bei ausländischen Partnern soll die Förderung von Innovationsprozessen unterstützt werden.

Die Internationalisierung von Hochschulbildung in Vietnam stellt sich sehr unterschiedlich dar, dabei erfassen die Statistiken der UNESCO nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben: Einem geringen Anteil internationaler Studierender in Vietnam von 0,2 Prozent (zum Vergleich: Weltdurchschnitt: 2, 2 Prozent, Deutschland: 8 Prozent) steht ein relativ hoher Anteil von international mobilen Studierenden aus Vietnam gegenüber. An ausländischen Hochschulen waren 2016 82.160 vietnamesische Studierende mit dem Ziel eines Studienabschlusses eingeschrieben: Der Anteil an allen Studierenden in Vietnam liegt damit bei 3,6 Prozent (zum Vergleich Deutschland: 3,9 Prozent, siehe Bildungsindikatoren).

Über 80 Prozent der ausländischen Studierenden in Vietnam kommt aus Laos, gefolgt von den Herkunftsländern Kambodscha, Südkorea, China und Frankreich. Die beliebtesten Zielländer für vietnamesische Studierende sind dagegen Japan, die USA, Australien, Südkorea und Frankreich. Deutschland folgt auf Rang 7 (Quelle: UNESCO Institute of Statistics Global Flow of Tertiary-Level Students, erfasst werden nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben. Zu China als Zielland fehlen Daten).

Impulse für die Internationalisierung der vietnamesischen Hochschullandschaft sollen die Forschungsuniversitäten liefern, die mit Deutschland und Frankreich aufgebaut werden. Weitere Hochschulen mit ausländischer Beteiligung sind die Vietnamesisch-Japanische Universität an der Vietnam National University Hanoi und die Vietnamesisch-Russische Universität - ebenfalls in Hanoi. Das Royal Melbourne Institute of Technology in Ho Chi Minh Stadt ist die bislang einzige private Hochschule, die in ausländischer Trägerschaft betrieben wird.

Die internationale Ko-Publikationsrate von Vietnam hat sich in den letzten zwanzig Jahren unregelmäßig entwickelt. Der hohe Ausgangswert von 66,1 Prozent im Jahr 1996 nahm zunächst weiter zu und erreichte 2006 mit 78,2 Prozent einen Spitzenwert. Seitdem sinkt der Anteil: Seit 2010 wurden die 70 Prozent nicht mehr überschritten, 2021 lag der Anteil bei 60,1 Prozent. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich innerhalb von Vietnam nationale Forschungskapazität entwickelt und dementsprechend die starke Abhängigkeit von internationaler Forschungskooperation abnimmt. Zum Vergleich: Der Anteil Deutschlands lag 2021 bei 52,7 Prozent (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. Retrieved October 31, 2022, from www.scimagojr.com).

Die Zusammenarbeit in Forschung und Wissenschaft ist besonders intensiv mit ausgewählten Ländern in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und den USA. Unter den fünf wichtigsten Ko-Publikationsländern der letzten vier Jahre liegt Südkorea an erster Stelle und fast gleichauf dahinter die USA, gefolgt von China, Australien und Japan. Indien platziert sich auf Rang 6, Deutschland auf Rang 12 (Quelle: SciVal® database, Elsevier B.V., www.scival.com, 2019-22, downloaded on January 2, 2023).

Im Bereich Innovation kooperiert Vietnam eng mit internationalen Partnern. Das Innovation Partnership Program (IPP) mit Finnland legt einen Schwerpunkt auf innovative KMUs in den Bereichen IKT, Biotechnologie, Ingenieurwissenschaften sowie Energie und deren Fähigkeiten, technologische Weiterentwicklungen zu fördern, neue Produktbereiche zu erschließen und diese kreativ zu vermarkten.

Im Herbst 2013 verständigten sich Vietnam und Südkorea auf den Aufbau eines am Vorbild des südkoreanischen Korea Institute of Science and Technology (KIST) orientierten Forschungsinstituts in Vietnam. Ziel ist es, eine konkurrenzfähige Forschungs- und Innovationsumgebung in den Bereichen Materialwissenschaften, Biotechnologie und IKT zu schaffen (Vietnam-Korea Institute of Science and Technology, VKIST).

Das Weltbank-Programm FIRST (Fostering Innovation through Research, Science and Technology) zielt auf eine Förderung von marktorientierter, angewandter Forschung in Vietnam.

Unter dem 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (FP7, 2007-13) warb Vietnam insgesamt 5,6 Millionen Euro Fördergelder ein, die zweithöchste Förderung innerhalb der ASEAN Staaten nach Thailand. Unter den 41 Projekten, an denen sich Vietnam beteiligte, lagen Schwerpunkte auf Landwirtschaft/Ernährung (10 Projekte), Gesundheit (8 Projekte) und Umwelt (8 Projekte). Zur Beteiligung an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 (2014-20) liegen jetzt vorläufige finale Zahlen vor: Demnach warb Vietnam bis Dezember 2021 Fördergelder in Höhe von 2,9 Millionen Euro ein. Unter den 33 Projekten, an denen sich Vietnam beteiligte, wies mit 22 Projekten zwei Drittel auch eine deutsche Teilnahme auf (Quelle: H2020-ECORDA-Vertragsdatenbank).

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