StartseiteAktuellesErfolgsgeschichtenTransportschäden sicher identifiziert - Deutsch-finnisches Forschungsprojekt zur automatischen Erkennung und Schadensinspektion von Containern

Transportschäden sicher identifiziert - Deutsch-finnisches Forschungsprojekt zur automatischen Erkennung und Schadensinspektion von Containern

Erfolgsgeschichten

Die Haftung der Reedereien für Schäden an beförderten Containern reicht von der Annahme bis zur Auslieferung. Mit einem neuen, auf Laserscans basierendem Inspektionssystem können Containerbeschädigungen während des Be- und Entladens zuverlässig erfasst werden. Das System kann den bisherigen gefährlichen Einsatz von Kontrolleuren im Krangestell erübrigen. Das Ergebnis der Forschungskooperation eines deutschen und eines finnischen Unternehmens ist eine Gesamtlösung zur automatischen Erkennung und Schadensinspektion von Containern. Das Projekt wurde im Rahmen der 3. Deutsch-Finnischen Ausschreibung für gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte mittelständischer Unternehmen durchgeführt.

Im Zeitalter der Globalisierung kommt neben einer effizienten Produktion auch dem sicheren Warentransport eine entscheidende Rolle zu. Verlässliche Verteilungswege, über die Waren weltweit ohne Schäden zum Abnehmer gelangen, sind eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Handel und damit letztlich auch für den unternehmerischen Erfolg. Mit effizienten Datenerfassungssystemen können in diesem Bereich Lösungen geschaffen werden, die vor allem Überwachungsaufgaben in Be- und Entladeprozessen wirksam unterstützen. 

In Containerhäfen werden beispielsweise alle seeseitig angelieferten Container erfasst, um sie einem EDV-gestützten automatischen Zuordnungs- und Transportablauf auf dem Terminalgelände zuführen zu können. Jedem dieser Container ist ein spezieller Identifizierungscode zugeordnet. Dieser Code kann mit Kameratechnik und einer Texterkennungssoftware erfasst und dem Betriebssystem eines Containerterminals zur Verfügung gestellt werden. 

Weitere wichtige Informationen, wie der Transportschiff-Code, Gefahrenguthinweise, ein Siegelbruch oder Beschädigungen des Containers werden bisher manuell erfasst und erreichen erst über diesen „Umweg“ ein Operating-System. Der nicht ungefährliche Arbeitsplatz des Erfassungspersonals befindet sich im Krangestell. Diese Art der Datenermittlung ist ineffizient und nicht selten auch fehlerbehaftet. 

Das Produkt und seine Innovation 

Ergebnis der Forschungskooperation eines deutschen und eines finnischen Unternehmens ist eine Gesamtlösung zur automatischen Erkennung und Schadensinspektion von Containern. Das neue System erfasst definierte Rohdaten während des Be- bzw. Entladens eines Schiffes mit Hilfe von Kameratechnik und Laserscans. Das optische Erkennen und softwaremäßige Zuordnen von Containerdetails ist auch unter extremen Lichtverhältnissen möglich.

Das entwickelte Inspektionssystem besteht aus drei Hauptkomponenten, die folgende Aufgaben übernehmen:

  • Vermessen von Container-Außenflächen
  • Ergebnisvergleich mit dem Container-Idealzustand
  • Schadensbeurteilung und Klassifizierung

Die aufbereiteten Ergebnisse werden auf einer gemeinsamen Benutzeroberfläche modellhaft grafisch dargestellt und über eine Schnittstelle dem jeweiligen Terminal-Operating-System für einen erweiterten automatischen Ablauf des Containertransports zur Verfügung gestellt.  
Die Entwicklung wird dazu beitragen, die Effizienz, Produktivität und vor allem auch die Sicherheit in Containerhäfen deutlich zu erhöhen.

Der Markt und die Kunden

Gegenwärtig befinden sich drei Applikationen in Feldversuchen im Dauertest mit der Option zur Übernahme durch die jeweilige Hafenbetreibergesellschaft.

Die Vermarktung des neuen Inspektionssystems realisieren die Kooperationspartner gemeinsam. Sie beliefern sich gegenseitig mit den im Projekt entwickelten Teilprodukten. In den ersten drei Jahren nach Projektabschluss erwarten die beteiligten Unternehmen einen Umsatz von insgesamt ca. 1,05 Mio. €. Zusätzlich sind je zwei entwicklungsbezogene Arbeitsplätze in beiden Unternehmen entstanden, die unter anderem an Projekten für den Einsatz in den Häfen von Muuga (Estland), Riga (Lettland), Oakland und New Orleans (beide USA) arbeiten.

Die Kooperationspartner

Die LASE Industrielle Lasertechnik GmbH, Wesel, entwickelt und produziert hochwertige Lasersensorik und laserbasierte Systemlösungen. Das Unternehmen erarbeitet auf diesem Gebiet mit 60 Mitarbeitern Komplettlösungen für Anwender. Eingesetzt werden die innovativen Produkte und Lösungen insbesondere in den Bereichen Stahl, Hafen und Bergbau.

Der finnische Kooperationspartner Visy Oy, Tampere, entwickelt und produziert Systeme zur Torautomation sowie Zutrittskontrolllösungen für Häfen, Terminals, Zollbehörden, Grenzübergänge, Bahnbetriebe und Industrieanlagen. Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter.

Quelle: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand Redaktion: von Felix Richter, AiF Projekt GmbH Länder / Organisationen: Finnland Themen: Engineering und Produktion Mobilität Wirtschaft, Märkte

Weitere Informationen

Die Grafik zeigt einen Lkw während der Durchfahrt durch verschiedene Scanfelder.

Darstellung verschiedener Scanfelder während der Durchfahrt (Lase Industrielle Lasertechnik GmbH)

Das Bild zeigt eine Bildschirmansicht mit verschiedenen Anzeigeelementen.

Benutzermaske mit Darstellung eines 40 ft Containers (Lase Industrielle Lasertechnik GmbH)

Projektträger