Leistungsvergleiche von Hochschulen beschäftigen mittlerweile in fast allen Länder der Erde die Hochschulen und die Hochschulpolitik. Die 5. IREG Konferenz mit dem Titel „The Academic Rankings: From Popularity to Reliability and Relevance“ stellte für 160 Teilnehmer aus aller Welt ein Forum dar, das dem Austausch von Organisationen, die Rankings erstellen, Hochschulen, Vertretern der Hochschulpolitik, aber auch interessierten Beobachtern von Rankings allgemein dient.
Ein besonderes Augenmerk der Tagung lag auf internationalen Rankings. Die derzeit existierenden globalen Rankings fokussieren weitgehend auf die Forschungsexzellenz von Hochschulen. In geringerem Umfang werden auch die Leistungen in der Lehre abgebildet und verglichen. Die wachsende Bedeutung anderer Leistungen der Hochschulen, die unter dem Stichwort „Third Mission“ zusammengefasst werden, wie Wissenstransfer, die regionale Einbindung der Hochschulen und der gesellschaftliche Beitrag der Hochschulen insgesamt finden in Rankings bislang jedoch wenig Beachtung. Dieser neuen Anforderung müssen sich Rankings nach Ansicht von internationalen Rankingexperten jedoch stellen.
In diesem Zusammenhang wurden zwei europäische Projekte vorgestellt. Das U-Multirank-Projekt, an dem das CHE federführend beteiligt ist, entwickelt aus diesen Überlegungen heraus ein neues Konzept für ein multidimensionales globales Hochschulranking auf der Basis des CHE Hochschulrankings und wird die Machbarkeit mit ausgewählten Pilothochschulen weltweit testen. Wie gut Hochschulen in Forschung und Lehre, Wissenstransfer, internationaler Orientierung und regionaler Einbindung aufgestellt sind, das sind die Schlüsselfragen, die durch einen weltweiten Hochschulvergleich mit U-Multirank beantwortet werden sollen. Ein weiteres europäisches Projekt widmet sich schwerpunktmäßig der Bewertung der „Third Mission-Aktivitäten“ der Hochschulen.
„Die Fragen, die durch U-Multirank aufgeworfen wurden, tragen schon jetzt zu einer Veränderung in der Wahrnehmung der Qualität und der Leistung der Hochschulen bei“, sagt Frank Ziegele, Geschäftsführer des CHE. „ Hochschulen haben vielfältige Bedeutungen für die Gesellschaft. Eine Hochschule mit sehr guter regionaler Vernetzung spielt dabei eine andere Rolle als eine international agierende Forschungsuniversität, hat aber ebenso wichtige Stärken zu bieten.“
Im Rahmen der IREG-5-Tagung wurden Jamie Merisotis, Präsident der Lumina Foundation, USA, und Detlef Müller-Böling, ehemaliger Leiter des CHE und Begründer des CHE Hochschulrankings, die ersten Ehrenmitgliedschaften in IREG verliehen.
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