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50 Jahre deutsche Orientforschung in Beirut

Das Orient-Institut Beirut (OIB) schaut in diesem Jahr auf fünf Jahrzehnte Forschungsarbeit zu Gegenwart und Vergangenheit der arabischen Welt und des Libanons zurück. Aus diesem Anlass präsentiert das Institut nun eine Jubiläumsbroschüre, welche Einblick in die Arbeit von einhundert Wissenschaftlern gibt, die in diesem halben Jahrhundert mit dem OIB verbunden waren. Die 50-jährige Gründung des Instituts wird mit einem Empfang am 21. Oktober gefeiert werden.

Die Geschichte des Orient-Institut Beirut ist von "fünf Jahrzehnten Wechselwirkung mit einer pulsierenden Metropole und ihren akademischen und kulturellen Institutionen" geprägt, so Stefan Leder, seit 2007 Direktor des OIB. "Beirut war stets eine Stadt der Offenheit und Freiheit, die der Arbeit des Instituts einen inspirierenden intellektuellen Rahmen aber zugleich auch Schutz bot." Dies gilt insbesondere für die schwierigen Zeiten während des libanesischen Bürgerkriegs, in denen man trotz aller Widrigkeiten das Vertrauen in das Land und seine Gastfreundschaft nie verloren hat.

Als 1987 auf dem Höhepunkt des Konflikts alle deutschen Staatsbürger den Libanon verlassen mussten, wurde in Istanbul eine Zweigstelle des Orient-Instituts eröffnet. Aus diesem Provisorium entwickelte sich ein neues Institut mit den Forschungsschwerpunkten Osmanische Geschichte, Kultur und Sprache der Turkvölker sowie Geschichte der modernen Türkei. Im letzten Jahr wurde das Orient-Institut Istanbul als eigenständiges Institut in die institutionelle Förderung der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) übergeben. Darüber hinaus eröffnete das Orient-Institut Beirut vor zwei Jahren ein neues Büro im ägyptischen Kairo.

Seit 2003 ist das Orient-Institut Beirut ein Institut der Stiftung DGIA. Es ist in einer repräsentativen Villa im osmanischen Stil mit historischer Gartenanlage im Beiruter Stadtteil Zoqaq al-Blat untergebracht. Dieses architektonische Kleinod wirkt identitätsstiftend und bietet charakteristische Räume für die zahlreichen hochkarätigen akademischen Veranstaltungen. Das Orient-Institut Beirut verfügt über eine hervorragend ausgestattete Forschungsbibliothek mit öffentlichen Lesesälen sowie über Unterkünfte für Gastwissenschaftler. Das Spektrum der Forschungsarbeiten hat sich mit den weitreichenden Umbrüchen der letzten Jahrzehnte kontinuierlich erweitert – von historischen und philologischen Ansätzen bis hin zu sozialen, politischen und literarischen Studien. Die Bedeutung des Instituts reicht jedoch über das wissenschaftliches Wirken hinaus. "Neben der Erforschung historischer und gegenwärtiger Zusammenhänge, bleibt es eine kritische Aufgabe das Verständnis und den Dialog zwischen Europa und dem Nahen Osten zu fördern und den Stimmen der Region durch eine professionelle und adäquate Behandlung Gehör zu verschaffen", so Stefan Leder.

Kontakt
Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA)
Dr. Tina Rudersdorf
Leitung Referat Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit
Rheinallee 6
53173 Bonn
Tel.: +49 (0)228 - 37786 - 28
Fax: +49 (0)228 - 37786 - 19
E-Mail: rudersdorf(at)stiftung.dgia.de

Quelle: Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland Redaktion: Länder / Organisationen: Libanon Themen: Geistes- und Sozialwiss. Infrastruktur

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