StartseiteAktuellesNachrichtenAgentur zur Akkreditierung von Studienprogrammen FIBAA empfängt Delegation aus Russland

Agentur zur Akkreditierung von Studienprogrammen FIBAA empfängt Delegation aus Russland

Vertreter der Moskauer Universität für Bauingenieurwesen waren bei der FIBAA in Bonn zu Gast. Sie informierten sich über die Akkreditierung in Deutschland und über die Arbeitsweise der FIBAA.

    Welche Akkreditierungsverfahren gibt es? Welche Qualitätskriterien werden in diesen Verfahren zugrunde gelegt? Wie ist ein Akkreditierungsverfahren organisiert? Welchen Stellenwert hat dabei Internationalität? Dient die Akkreditierung auch der Qualitätsentwicklung? Antworten auf diese und andere Fragen erhielten diese Woche Vertreter der staatlichen Universität für Bauingenieurwesen (MGSU), Moskau, bei einem Besuch in Bonn. Organisiert wurde die Fachstudienreise zum Thema ‚Akkreditierung von Studiengängen und Bildungseinrichtungen in Deutschland“ von der Internationalen Akademie für Management und Technologie (INTAMT) e.V., Düsseldorf, im Rahmen des Russlandsjahres in Deutschland 2012/13.

    Der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen den russischen und den deutschen Vertretern zum Thema Qualitätssicherung und -entwicklung in der Hochschulbildung war intensiv und spannend. "Wir freuen uns sehr, dass die Vertreter der Moskauer Universität für Bauingenieurwesen im Rahmen ihrer Informationsreise in Deutschland bei uns Station gemacht haben. Das Interesse aus Russland bestätigt unseren Fokus auf die Region" so Daisuke Motoki, Geschäftsführer der FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation). Die MGSU als "Nationale Forschungsuniversität" mit internationaler Ausrichtung setzt sich für den Bologna-Prozess und für Qualitätssicherung in Studium und Lehre zur Schaffung von Transparenz und Vergleichbarkeit ein.

    Russland ist dem Bologna-Prozess bereits 2003 beigetreten und hat sich damit wie andere Signatarstaaten verpflichtet, die Bologna-Ziele zu erreichen. Seitdem werden dort entsprechende Reformschritte eingeleitet und erste Umsetzungsstrategien erprobt. Aufgrund der zunehmenden Zahl von Hochschulgründungen und der expandierten Nachfrage nach Hochschulbildung wird dem Thema "Qualität in Studium und Lehre" in Russland gegenwärtig eine große Aufmerksamkeit gewidmet, so dass die Frage zur Qualitätssicherung immer mehr in den Vordergrund rückt. "Der russischer Hochschulmarkt erlebt im Moment eine drastische Umstrukturierung. Anfang August 2012 kündigte das russische Bildungsministerium die Schließung ineffizienter Hochschulen. Das soll rund 20% der 600 Hochschulen im Lande betreffen. So wird der Fokus nun auf Qualität statt Quantität gesetzt. Die russischen Hochschulen müssen, aufgrund des zunehmenden Drucks seitens der Regierung zur Steigerung der Bildungsqualität und des steigenden internationalen Wettbewerbes, mehr in das Qualitätsmanagement investieren. Hier können sie sicherlich aus Deutschland als Bologna-Erfolgsmodell lernen" erklärt Daisuke Motoki.

    Der Organisator dieser Reise, die INTAMT, setzt sich seit Jahren für den Aufbau nachhaltiger Beziehungen zwischen den Staaten der GUS und der EU ein. Der Akademie ist es gelungen, durch Kooperationen und andere Maßnahmen einen stetigen und zukunftsträchtigen Erfahrungsaustausch in zahlreichen Bereichen zu etablieren. "Die Zusammenarbeit mit der MSGU spiegelt in gewisser Weise die Entwicklung der größten Hochschule Russlands im Bereich Bauingenieurwesen und gleichwohl die typischen Prozesse im Rahmen der russischen Hochschulreform wider. Zunächst war die Bologna-Reform an sich und die Umstellung auf das Bachelor/Master- System das aktuellste Weiterbildungsthema. Danach rückten weitere Themen – wie Kompetenzentwicklung, praxisorientiertes und forschendes Lernen usw. – in den Vordergrund. Momentan findet in Russland eine Neugestaltung des Akkreditierungssystems statt, nach der neben der staatlichen auch die öffentlich-rechtliche Akkreditierung durch Berufsverbände möglich sein wird. Dadurch hofft man, die Anforderungen der Wirtschaft Mithilfe fachlicher Qualifikationsrahmen und Mindeststandards besser gewährleisten zu können. Die praktischen Erfahrungen führender Akkreditierungsagenturen Deutschlands sind hier von großer Bedeutung. Wir hoffen natürlich, dass sich diese Zusammenarbeit in den kommenden Jahren stets weiterentwickelt", so Yuri Nikitin, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der INTAMT.

    Quelle: IDW Nachrichten / FIBAA Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Bildung und Hochschulen

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