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ASEAN-Länder diskutieren über die Rolle der Erneuerbaren Energien

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Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung stellte auf dem letzten ASEAN-Energieministertreffen Szenarien vor, wie die steigende Energienachfrage in der Region zukünftig gedeckt werden kann.

Brunei, Kambodscha, Laos, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam: In den zehn Ländern des ASEAN-Verbundes (Association of Southeast Asian Nations) leben etwa 630 Millionen Menschen. Zwischen 2007 und 2015 gab es hier ein enormes Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5,3 Prozent pro Jahr – und damit steigt auch die Energienachfrage. Wie damit umzugehen ist, zeigt der fünfte „ASEAN Energy Outlook“, den das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und das ASEAN Centre for Energy Ende September beim Treffen der ASEAN-Energieminister in der philippinischen Hauptstadt Manila vorgestellt haben.

Der fünfte „ASEAN Energy Outlook“ (AEO5) wurde ebenso wie die 2015 erstellte Vorgängerversion vom Fraunhofer ISI wissenschaftlich betreut und in enger Kooperation vom ASEAN Center for Energy, vom Fraunhofer ISI und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH erarbeitet, unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des ASEAN-German Energy Programme (AGEP). Die Publikation wurde mit aktiver Beteiligung der zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten im Rahmen der Richtlinie des Regionalen Energiepolitik- und Planungssektors zusammengestellt.

Projektkoordinator Jose Antonio Ordonez vom Fraunhofer ISI betont: „Die Gemeinschaft der ASEAN-Staaten in Südostasien wird aufgrund eines starken Wirtschaftswachstums in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Im Hinblick auf die damit verbundene steigende Energienachfrage können Erneuerbare Energien eine wichtige Rolle im Energiemix einnehmen und Kohle ersetzen, zumal deren Kosten immer weiter sinken. Die ASEAN-Länder realisieren dies und setzen sich immer ambitioniertere Ziele.“

Der kürzlich veröffentlichte „ASEAN Energy Outlook“ enthält drei Szenarien dafür, wie die steigende Energienachfrage zukünftig gedeckt werden kann – mit unterschiedlich ambitionierten Zielen.

Im Business as Usual Scenario (BAU) bedienen die Länder wie in der Vergangenheit ihre Energienachfrage sehr stark mit fossilen Energieträgern, insbesondere mit Kohle.

Im ASEAN Member States Targets Scenario (ATS) erreichen die Länder ihre nationalen Ziele für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.

Im ASEAN Progressive Scenario (APS) haben die Länder noch ambitioniertere Energie-Einsparraten und erreichen höhere Anteile an Erneuerbare Energien im Energiemix – so wie es in den Gemeinschaftszielen der ASEAN-Region definiert und im ASEAN Plan of Action for Energy Cooperation (APAEC) 2016-2025 festgehalten ist.

Die Ergebnisse wurden Ende September vom Fraunhofer ISI in der philippinischen Hauptstadt Manila zwei wichtigen Akteursgruppen präsentiert: den zehn Energieministern der ASEAN-Mitgliedsstaaten auf dem ASEAN Ministers on Energy Meeting (AMEM) sowie den Stakeholdern der Energiebranche auf dem ASEAN Energy Business Forum (AEBF). Prof. Dr. Wolfgang Eichhammer, Leiter des Competence Centers Energiepolitik und Energiemärkte am Fraunhofer ISI, sagte bei der Vorstellung des Outlooks: „Die Ergebnisse zeigen, dass Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in der Region eine große Rolle dabei spielen können, die zukünftigen Herausforderungen der Energienachfrage und -versorgung zu bewältigen und gleichzeitig lokale Industrien aufzubauen. Länder wie Malaysia, Vietnam und die Philippinen haben beispielsweise begonnen, Produktionslinien für Photovoltaik aufzubauen.“

Bei der Diskussion der Ergebnisse des Outlooks im Dialog zwischen Ministern und CEOs von Energiefirmen und Verbänden zeigte sich deutlich, wie unterschiedlich die Ansichten von Vertretern fossiler Energieträger und Vertretern Erneuerbaren Energien über die jeweilige zukünftige Rolle ihrer Energieträger im Energiesystem sind: Die sinkenden Kosten der Erneuerbaren Energien und der Speichertechnologien können langfristig zum „Game-Changer“ werden. Um den Energiebedarf zu decken, müssen fossile und Erneuerbare Energien jedoch zunächst gemeinsam eingesetzt werden – in einer Kombination aus verbesserter Effizienz der fossilen Energien mit einem zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energieträger.

Maria-José Poddey, Leiterin des ASEAN-German Energy Programmes (AGEP) der GIZ würdigt den fünften ASEAN Energy Outlook: „Der AEO5 wurde in enger Zusammenarbeit zwischen ACE, Fraunhofer ISI und GIZ mit Unterstützung durch das BMZ erstellt. Wir sind sicher, dass der AEO5 Politikern und Stakeholdern dabei helfen wird, politische Rahmenbedingungen zu entwickeln, die nachhaltige Energiesicherheit in jedem ASEAN-Mitgliedsstaat und in der Region gewährleisten.“

Im Anschluss an dem „ASEAN Energy Outlook“ wird aktuell eine begleitende Publikation über Energieeffizienz erarbeitet. Diese setzt sich mit dem Ansatz der Europäischen Union mit gemeinschaftlichen Energieeffizienzpolitiken auseinander und erörtert, was der ASEAN-Verbund daraus lernen kann, um eine gemeinsame Strategie für Energieeffizienzpolitik zu entwickeln.

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Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Indonesien Malaysia Philippinen Singapur sonstige Länder Thailand Vietnam Themen: Energie Strategie und Rahmenbedingungen

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