StartseiteAktuellesNachrichtenAuch Frankreich besorgt um strategisch wichtige Rohstoffe

Auch Frankreich besorgt um strategisch wichtige Rohstoffe

Fünf Wochen vor der deutsch-französischen Konferenz zur Versorgung Europas mit nichtenergetischen Rohstoffen hat sich das französische Kabinett mit diesem Thema befasst. Auf Veranlassung des französischen Ministers für Ökologie, Energie, nachhaltige Entwicklung und des Meeres, Jean-Louis Borloo, wurde das Kabinett am 27. April 2010 über ein Bündel von Maßnahmen zu strategischen Metallen unterrichtet.

Anlässlich  des BDI-Rohstoffkongresses (Berlin, März 2007) hatte Bundeskanzlerin Merkel die Rohstoffpolitik in Deutschland zur Chefsache erklärt. Auch Frankreich denkt bereits geraume Zeit über Auswege aus einer drohenden Verknappung strategischer Rohstoffe nach. Minister Borloo ergreift jetzt eine Reihe von Maßnahmen, um den Zugriff auf Metalle zu verbessern, mit denen die  französische Industrie wertvollere und wettbewerbsfähigere Produkte herstellen können soll:

  • Das französische  «bureau de recherches géologiques et minières» (BRGM) soll die Kenntnisse über strategisch wichtige Metalle verbessern.

  • Die geologischen Kenntnisse über Lagerstätten soll  mit gezielten Kampagnen verbessert werden; eine erste führt die Geologen des BRGM, des Instituts IFREMER sowie privater Stellen in diesem Sommer nach  Wallis und Futuna im französischen Überseegebiet nordöstlich von Fidschi.

  • Die Entwicklung neuer Bergbautechnologien soll BRGM und IFREMER anvertraut werden.

  • Ein neuer Schwerpunkt wird das Rezyklieren strategischer Metalle werden, wofür die Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie (ADEME) die Koordinierung übernimmt.

  • Zur Verstärkung der Regierungstätigkeiten in diesem Bereich wird ein hoher Beamter benannt werden, der zu Fragen zur Versorgungssicherheit den Dialog zwischen Staat und Industrie organisieren wird.

Die Regierungen Deutschlands und Frankreichs haben bei ihrer Konsultation in Paris am 4. Februar 2010 den Vorschlag der Industrie begrüßt, sich der Problematik der sich verknappenden, nichtenergetischen Rohstoffe zuzuwenden und sie in einem ersten Schritt international mit einer deutsch-französischen Konferenz aufzugreifen.

Die Deutsch-französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie (DFGWT) sowie die Association Franco-Allemande pour la Science et la Technologie (AFAST) richten diese Konferenz unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union, der Bundesministerien für Bildung und Forschung, für Wirtschaft und Technologie, der französischen Ministerien für Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit und Meer, für Industrie sowie für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit dem BDI und WVM in Deutschand, sowie SIM, FEDEM und BRGM in Frankreich aus.

Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft Deutschlands und Frankreichs werden auf dieser zweitägigen Konferenz erörtern, wie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen weiterhin gewährleistet werden kann. Ziel der Konferenz ist es, eine Bestandsaufnahme längs der Wertschöpfungskette für die wichtigsten Rohstoffe zu erstellen und die daraus folgenden Schritte abzuleiten.

Quelle: Elysée-Palast, Frankreich Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Geowissenschaften Engineering und Produktion Wirtschaft, Märkte

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