Die 40 laufenden Maßnahmen auf der EU-Ebene umfassen strategische Politikinitiativen für alle Bereiche des Bildungswesens. Das Spektrum reicht von Blended Learning und Lernen für die nachhaltige Entwicklung über die europäische Hochschulstrategie bis hin zu EU-finanzierten Projekten wie den Lehrkräfteakademien, der Koalition "Bildung für den Klimaschutz" und den Zentren der beruflichen Exzellenz. Darüber hinaus läuft die Umsetzung der von den Expertengruppen (u. a. in den Bereichen Desinformation und hochwertige Investitionen) ausgearbeiteten Empfehlungen, und es werden Maßnahmen durchgeführt, um das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps inklusiver zu gestalten. Dank des gemeinsamen Engagements für den europäischen Bildungsraum verstärken diese Initiativen die von den Mitgliedstaaten ergriffenen Maßnahmen.
Dieser gemeinsame Ansatz auf nationaler und europäischer Ebene hat sich als besonders wirksam erwiesen, um die neuen Herausforderungen zu bewältigen, mit denen die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung in der EU in den letzten zwei Jahren konfrontiert wurden, insbesondere die COVID-19-Pandemie und die Aufnahme von Lernenden, die wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflüchtet sind. Der gestärkte strategische Rahmen, der die Mitgliedstaaten und wichtige Interessenträger zusammenbringt, hat es ermöglicht, Wissen und Ressourcen zu bündeln, bewährte Verfahren in organisierter Art und Weise auszutauschen und konkrete Lösungen umzusetzen.
Der "Education and Training Monitor 2022" für die allgemeine und berufliche Bildung, der dem Bericht der Kommission als Anhang beigefügt ist, veranschaulicht einige Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele auf EU-Ebene: So geht der Anteil früher Schulabgänger zurück, während die Zahl der tertiären Bildungsabschlüsse zunimmt und mehr Kinder an frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung teilnehmen. Gleichzeitig gibt es Warnsignale, die aufzeigen, dass längerfristige systemische Anstrengungen notwendig sind, um die Chancengleichheit in der Bildung zu verbessern und dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. In beiden Bereichen wurden neue Indikatoren auf EU-Ebene eingerichtet, um evidenzbasierte Strategien und das Lernen voneinander zu unterstützen.
Dank des Programms Erasmus+, der Aufbau- und Resilienzfazilität und der kohäsionspolitischen Fonds der EU werden sich die Gesamtausgaben der EU für Bildung und Kompetenzen in der Zeit von 2021 bis 2027 im Vergleich zum Zeitraum 2014 bis 2020 verdreifachen. Daher ist es in den kommenden Jahren besonders wichtig, den Fokus auf die Umsetzung, auf hochwertige Investitionen und auf die Ausschöpfung der verfügbaren Mittel durch die Mitgliedstaaten zu richten, um systemische Reformen zu konsolidieren und eine positive Wirkung bei den Lernenden, den Lehrkräften, in der Wirtschaft und in unseren Gesellschaften zu erzielen.
Im Anschluss an diesen Fortschrittsbericht wird die Kommission im Jahr 2023 eine Halbzeitüberprüfung anstoßen, um Lehren zu ziehen und eine Dynamik für die Zeit bis zum Jahr 2025 in Gang zu setzen, wenn ein umfassender Bericht über die Vollendung des europäischen Bildungsraums vorzulegen ist.
Zum Nachlesen
- European Education Area (18.11.2022): Building the European Education Area: Progress report published
- Europäische Kommission (18.11.2022): Factsheet "Progressing toward the European Education Area"