StartseiteAktuellesNachrichtenAufderheide im ZEIT-Interview: Deutschlands Universitäten müssen internationaler denken

Aufderheide im ZEIT-Interview: Deutschlands Universitäten müssen internationaler denken

Deutschlands Universitäten denken und akquirieren noch zu sehr in deutschen Netzwerken, kritisiert der neue Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung gegenüber der Wochenzeitung DIE ZEIT. Es sei bedenklich, so Enno Aufderheide in der morgen erscheinenden Ausgabe, dass bislang nur sechs Prozent der deutschen Professoren aus dem Ausland stammten – „und von denen wiederum ein Drittel aus Österreich und der Schweiz“.

„Das wollen wir unbedingt ändern“, sagt Aufderheide auch mit Blick auf die mit bis zu fünf Millionen Euro dotierten Alexander von Humboldt-Professuren, mit denen deutsche Universitäten ausländische Spitzenforscher anlocken sollen. Rund die Hälfte der bisher 20 vergebenen Humboldt-Professuren sei an „echte Ausländer“ gegangen, der Rest an im Ausland lebende Deutsche. Gefragt seien die Universitäten, denn sie wählten die Kandidaten aus und könnten diese für ihre Internationalisierung nutzen. „Gerade ein Preis mit der Strahlkraft der Humboldt-Professur kann hierbei helfen. Ein höherer Ausländeranteil unter den Preisträgern wäre ein weltweit sichtbares Zeichen dafür, dass auch Deutschlands Universitäten internationale Topforscher anzuziehen vermögen, auch wenn diese keine kulturelle oder sprachliche Nähe zu Deutschland haben.“

Aufderheide betont, dass sich ausländische Wissenschaftler auch privat in Deutschland wohlfühlen müssen. Hierzu gehöre auch, Vorbehalten gegenüber Ausländern entgegenzutreten: „Zwar berichten unsere Stipendiaten sehr selten von negativen Erfahrungen, doch jeder Fall ist einer zu viel. Es reicht ja schon, wenn einige, die in Deutschland waren, nach ihrer Rückkehr erzählen, was ihnen bei der Wohnungssuche passiert ist oder welche Sprüche in der Straßenbahn sie sich anhören mussten. Das wirkt ganz sicher abschreckend.“

Angesichts der Löcher in den öffentlichen Haushalten warnt Aufderheide vor Sparauflagen im Bereich der Exzellenzförderung. „Was wir bieten, ist Wohlstandssaatgut. Und Saatgut wird man als Letztes verfrühstücken.“ Im Gegenteil seien im Bereich der Humboldt-Stiftung weitere Investitionen nötig, um die Stipendienraten international konkurrenzfähig zu halten.

Lesen Sie das Interview bei ZEIT ONLINE

Kontakt
Kristina Güroff
Kerstin Schweichhart
Tel: +49 228 833-144/257; Fax: -441
E-Mail: presse(at)avh.de

Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte

Weitere Informationen

Projektträger