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Ausbau von Fernstudiumsangeboten mit Vor-Ort-Betreuung in Frankreich

Berichterstattung weltweit

Zukünftig werden in 100 kleineren französischen Städten grundständige Studiengänge per Fernstudium und mit Vor-Ort-Betreuung angeboten. Vor allem junge Menschen aus dem ländlichen Raum sollen davon profitieren.

Wie die Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal am 31. Oktober 2019 auf den 30. Kommunaltagen bekannt gab, wird das dieses Jahr gestartete Pilotprojekt der „Vernetzten Campusse“ (Campus connectés) deutlich ausgeweitet. In bisher 13 Städten im ländlichen Raum haben junge Menschen, die weit entfernt von einer Hochschule leben und nicht von zuhause ausziehen können oder wollen, seit diesem Wintersemester die Möglichkeit per Fernstudium und mit Vor-Ort-Betreuung einen ersten grundständigen Hochschulabschluss zu erreichen. Die Studierenden sollen so auch ermutigt werden, anschließend mobil zu werden und ihr Studium vor Ort an einer Hochschule fortzusetzen. 1,5 Millionen Euro stellt der Staat momentan für das Pilotprojekt zur Verfügung und fördert jeden Campus connecté mit 50.000 Euro sowie 1.000 Euro pro Studierendem für drei Jahre. Die Regionen beteiligen sich zusätzlich.

Durch eine Ausschreibung soll die Zahl der vernetzten Lernorte nun bereits im kommenden Jahr auf 100 ansteigen und so weiteren 4.000 Personen ein Fernstudium mit Vor-Ort-Betreuung ermöglichen. Ursprünglich war dies erst für 2022 geplant. Das Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) hat dafür die Investition für die Campus connectés auf 25 Millionen Euro erhöht. Die Finanzierung erfolgt aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir).

Die Tageszeitung Le Parisien berichtet ein konkretes Beispiel aus Nevers (33.000 Einwohner) in der Region Bourgogne-Franche-Comté: Dort nutzten 19 Bachelor-Studierende den Campus connecté und sind in unterschiedlichen Fächern in Universitäten im Umkreis von 300 Kilometern eingeschrieben. Sie können zuhause lernen oder im Campus connecté, der im lokalen Startup-Inkubator eingerichtet wurde und wo Tutoren sie unterstützen. Die Prüfungen absolvieren die Studierenden dann an den jeweiligen Hochschulen. Etwa 30 Abschlüsse werden angeboten. Vorher sei nur ein Bachelor in Rechtswissenschaften möglich gewesen, der von einer Zweigstelle der Université de Bourgogne angeboten wird, so Le Parisien. In Nevers hofft man, dass durch das neue Angebot mehr junge Menschen aus dem Ort studieren: Während landesweit 52,4 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an einer höheren Bildungseinrichtung eingeschrieben sind, sind es in Nevers nur 38,7 Prozent.

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Quelle: MESRI, Le Parisien, Nevers Agglomération Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen

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