Japan und Deutschland weisen viele Gemeinsamkeiten beispielsweise im Bereich der demografischen Entwicklung auf: Das mittlere Alter der Menschen beträgt in den beiden aktuell ältesten Gesellschaften der Welt rund 46 Jahre. Die Geburtenquote liegt bei nur 1,4 Kindern pro Frau. Japan setzt bei der Bewältigung der Herausforderungen stark auf technologische Innovationen; in Deutschland könnte sich durch die überwiegend jungen Zuwanderer mittelfristig eine Verlangsamung des demografischen Wandels ergeben.
Unterschiede zwischen beiden Ländern gibt es etwa bei der Rolle der Frauen im Hochschul- und Wissenschaftssystem. Der Anteil von Frauen unter den Wissenschaftlern liegt in Japan bei rund 14 Prozent, in Deutschland ist er fast doppelt so hoch.
Mit der Japan-Reise von Ministerin Schulze soll in erster Linie die internationale Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandortes NRW erhöht werden. Auf dem Programm stehen dazu unter anderem die Unterzeichnung neuer Kooperationsvereinbarungen zwischen dem Universitätsklinikum Essen und dem Unternehmen QD Laser Inc. sowie der RWTH Aachen und dem Tokyo Institute of Technology. Daneben sollen bereits bestehende Kooperationen, beispielsweise der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Universität Doshisha sowie der Universität Bielefeld und der Universität Osaka gestärkt werden.
Ministerin Schulze und die Delegation nutzen zudem die Gelegenheit zu Gesprächen mit deutschen Organisationen in Japan, dem japanischen Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT) sowie mit Studierenden an japanischen Hochschulen und einem Besuch des United Nations University Main Campus in Tokyo.