Die Monash University hat ein auf 10 Jahre angelegtes Abkommen über umgerechnet 71 Mio. US-Dollar mit chinesischen Partnern unterzeichnet. Gegenstand der Vereinbarung ist der Bau des Monash Technology Transformation Institute (MTTI), einer Einrichtung für Forschung und Entwicklung. Errichtet werden soll das MTTI im Bezirk Pingshan in Shenzhen, der Region mit den meisten Patenteinreichungen Chinas. Wie die Monash University mitteilt, soll damit der Transfer von Forschungsergebnissen in industrielle Anwendungen bzw. die Vermarktung von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Werkstoffen und weiteren technischen Erfindungen gefördert werden.
Das Institut soll Forscherinnen und Forscher der Universität mit Akteuren der chinesischen Regierung und Vermarktungspartnern vor Ort zusammenbringen. Neben der Monash University sind vier Akteure aus China an der Kooperation beteiligt: die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, die Bezirksregierung Pingshan und zwei Investoren, die auf Biotech, Medizinprodukte, Erneuerbare Energien und Advanced Manufacturing spezialisiert sind.
Wie University World News unter Berufung auf einen Bericht der Financial Times berichtet, habe die australische Regierung erst im vergangenen Jahr die Regeln für Auslandsinvestitionen verschärft – Grund dafür sei der befürchtete wachsende Einfluss Chinas gewesen. Aufgrund von Spionagevorwürfen seitens der USA gegenüber chinesischen Einrichtungen distanzierten sich außerdem zahlreiche namhafte Institute aus den USA und Großbritannien von chinesischen Partnern. Ken Sloan, Vizekanzler der Monash University, gab an, dass sich die Universität des Risikos bewusst sei und entsprechende Absprachen mit der Regierung und zuständigen Behörden getroffen habe. "We’re taking the appropriate steps to be able to manage risk as we go forward."
Zum Nachlesen
- University World News (20.04.2019): University signs AU$100m China deal despite concerns
- Monash University (17.04.2019): Monash University in largest ever commercialisation deal with China