"Wir haben mit dem Kronprinzen vereinbart, dass wir die Bildungsbeziehungen ausbauen, zunächst mit einem gegenseitigen Austausch von Studenten", sagte Mappus. Über das bereits bestehende Bildungsangebot der Deutschen Schule hinaus sollten sich die baden-württembergischen Hochschulen direkt im Land engagieren.
Welcher Bedarf an Kooperationsangeboten von katarischer Seite bestehe und in welchen Disziplinen, solle nun in weiteren Gesprächen geklärt werden, erläuterte der Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, Dietrich Birk. Geplant sei eine Niederlassung baden-württembergischer oder insgesamt deutscher Universitäten in dem Golfstaat.
Der Scheich hatte den Wunsch nach einer Bildungskooperation laut Gesprächsteilnehmern gleich zu Beginn angesprochen. Das Scheichtum Katar investiert, ähnlich wie sein Nachbar Saudi-Arabien, derzeit mehr als 20 Prozent seines Staatshaushalts in den Aufbau des nationalen Bildungssystems.
Zudem bekundete der katarische Wirtschaftsminister gegenüber Mappus Interesse an Produkten und Dienstleistungen auch baden-württembergischer mittelständischer und kleiner Unternehmen. Interesse bestehe "an allem, was gute Qualität ausmacht", sagte der Minister, Scheich Jassim bin Abdulaziz bin Jassim bin Hamad Al Thani. Vor allem seien Solarglasfassaden in dem Wüstenstaat gefragt. Der Scheich ist Mitglied des Aufsichtsrats von Porsche. Die Qatar Holding LLC hält über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft Qatar Holding Germany GmbH zehn Prozent der Stammaktien der Porsche SE.
Mappus sollte am Dienstagabend nach der fünftägigen Reise mit 60 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wieder nach Stuttgart zurückfliegen. Zuvor waren noch ein Besuch der Deutschen Schule in Doha sowie der Qatar Investment Authority geplant.