Die Tagung wurde von der Ningbo University of Technology in Zusammenarbeit mit der Zhejiang University of Science and Technology organisiert. Mehr als 120 deutsche und chinesische Hochschulvertreter nahmen an der Tagung teil, darunter knapp 30 Vertreter deutscher Fachhochschulen.
Neben Grußworten von Vertretern der Ningboer Stadtregierung, der Erziehungskommission der Provinz Zhejiang und des Pekinger Bildungsministeriums wurden die Teilnehmer für die deutsche Seite vom Präsidenten der Hochschule Hannover, Prof. von Helden, begrüßt.
Herr Liu Jianqing von der Internationalen Abteilung des Pekinger Bildungsministeriums betonte in seinem Grußwort zwei zentrale Ziele, zu denen die langjährige deutsch-chinesische Hochschulkooperation in der anwendungsorientierten Hochschulausbildung wichtige Beiträge leiste: Zur Ausbildung von Talenten, um den Bedarf der Industrie zu befriedigen und durch den intensiven deutsch-chinesischen Austausch zu einem besseren gegenseitigen Verständnis („auch wenn wir unterschiedlich sind, können wir zusammen arbeiten“)
Das Thema der diesjährigen Tagung war die Qualitätssicherung im Bereich der anwendungsorientierten Hochschulausbildung. Die einführenden Plenarvorträge hielten Prof. WU Yan, Direktor des Evaluationszentrums des chinesischen Bildungsministeriums („Von der neu entwickelten Hochschule zur neuartigen Hochschule – Weg der anwendungsorientierten Entwicklung der neu gegründeten Hochschulen Chinas“) und Prof. Josef von Helden, Präsident der Hochschule Hannover („Wie entsteht ein Studiengang an der Hochschule Hannover?“).
Der Hauptteil der Tagung war dann in insgesamt vier, z.T. parallel tagende thematische Sektionen gegliedert:
- Aufbau und Entwicklung der anwendungsorientierten Hochschulen
- Qualitätsnormen und -kontrolle der anwendungsorientierten Hochschulen
- Ausbildungsmodell der anwendungsorientierten Fachkräfte
- Unterrichtsreform der anwendungsorientierten Hochschulen.
Alle Themen wurden sowohl von chinesischen als auch deutschen Vortragenden beleuchtet. Leider ließen es das Zeitmanagement von Vortragenden und Sektionsleitern nicht immer zu, die sich in einigen Fällen entwickelnde angeregte Diskussion zu vertiefen. Auch stellte der Umstand, dass fast alle Vorträge in Chinesisch bzw. Deutsch gehalten und konsekutiv übersetzt wurden, aufgrund der mit der Übersetzung verbundenen Verluste in einigen Fällen ein beträchtliches Hindernis für ein besseres gegenseitiges Verständnis dar.
Die 6. CDAH-Tagung soll 2017 von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden ausgerichtet werden. Das Chinesisch-Deutsche Forum für Anwendungsbezogene Hochschulausbildung (CDAH) wurde auf Initiative der Zhejiang University of Science and Technology (ZUST) bei einer Tagung in Hangzhou im September 2007 ins Leben gerufen. Es will eine Diskussions- und Dialogplattform für chinesische und deutsche anwendungsorientierte Hochschulen sein und trifft sich alle zwei Jahre zu einer Tagung, abwechselnd in China und in Deutschland.
Grundlage der gemeinsamen Arbeit ist die Hangzhou-Erklärung von 2007 und die Hannover-Erklärung, die bei der 2. CDAH-Tagung 2009 in Hannover erarbeitet wurden. Bei der nunmehr 5. CDAH-Tagung in Ningbo traten weitere vier Hochschulen der CDAH bei, nämlich die Fujian University of Technology, die Shangqiu Normal University, die Ningbo Dahongying University und das College of Applied Science der Jiangxi University of Science and Technology; womit sich die Gesamtzahl der deutschen und chinesischen Hochschulen, die der CDAH angehören, auf 52 erhöhte.
Das Sekretariat der CDAH befindet sich an der Zhejiang University of Science and Technology (Kontakt: cdah.forum(at)gmail.com).
Autor: Dr. Thomas Schmidt-Dörr