Wie der britische Bildungsminister Damian Hinds am 10. April mitteilte, werden in Großbritannien insgesamt 12 Institutes of Technology (IoTs) ins Leben gerufen, um naturwissenschaftlich-technische Inhalte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung stärker zu verankern. Dabei handelt es sich um Kollaborationen zwischen Universitäten, Weiterbildungseinrichtungen und Unternehmen, beispielsweise Nissan, Siemens und Microsoft. Aufgabe der Institute ist es, qualitativ hochwertige technische Schulungen im MINT-Sektor anzubieten, beispielsweise in den Bereichen digitalbasierte fortschrittliche Fertigung und Maschinenbau.
Damit will Großbritannien die Qualifikationslücken in MINT-Berufen schließen; innerhalb der OECD zählt das Land zu den Staaten mit der geringsten Quote gut ausgebildeter Fachkräfte in diesem Bereich. Aus diesem Grund war bereits 2017 ein in der modernen Industriestrategie verankerter Aktionsplan verabschiedet worden, in deren Rahmen ein zweistufiger Wettbewerb für die IoTs gestartet wurde (eine Liste der erfolgreichen Hauptantragssteller findet sich hier). Die IoTs werden umgerechnet mit insgesamt über 196 Mio. Euro gefördert und sollen Zugang zu modernster Ausrüstung und Einrichtungen erhalten. Weiterhin sollen sie in ihrer Arbeit von aktuellen Forschungsergebnissen der beteiligten Universitäten profitieren. Lokale Unternehmen und weitere Partner steuern zusätzlich Gelder und Ausrüstung bei und stellen Lehrpersonal bereit.
Im nächsten Schritt werden die 12 IoTs Lizenzvereinbarungen und Finanzierungsmodalitäten aushandeln. Nach Lizenzerteilung können die Institute Kapital akquirieren, ihre Standorte bestimmen und – sofern nötig – neue Gebäude errichten. Erwartet wird, dass die ersten Institutes of Technology im September 2019 ihre Arbeit aufnehmen.
Zum Nachlesen
- GOV.UK (10.04.2019): The First Twelve Institutes of Technology Announced