Das Vereinigte Königreich möchte seine Position als führende Forschungsnation ausbauen. In diesem Zusammenhang hat Premierminister Boris Johnson Pläne vorgestellt, um Wissenschaft und Innovationen in Großbritannien in Lösungen für das öffentliche Wohl umzusetzen. Dazu wird ein neuer Nationaler Wissenschafts- und Technologierat eingerichtet, dessen Vorsitz der Premierminister innehaben wird. Er wird die strategische Richtung für den Einsatz von Wissenschaft und Technologie zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, zur Angleichung des wissenschaftlichen Niveaus im Vereinigten Königreich sowie zur Steigerung des globalen Wohlstands vorgeben.
Der Premierminister hat außerdem den wissenschaftlichen Chefberater Sir Patrick Vallance gebeten, ein neues Büro für Wissenschafts- und Technologiestrategie (Office for Science and Technology Strategy) zu leiten, das im Kabinettsbüro angesiedelt ist. Zusätzlich zu seiner derzeitigen Rolle als wissenschaftlicher Chefberater der Regierung und Leiter des Regierungsbüros für Wissenschaft soll er die Rolle des neuen nationalen Technologieberaters übernehmen. Das Büro wird den Ministerrat und den Nationalen Technologieberater dabei unterstützen, die Whitehall Strategie zu Wissenschaft und Technologien zentral voranzutreiben. Es soll den Einblick der Regierung in Spitzenforschung und -technologien stärken und regierungsübergreifend daran arbeiten, Wissenschaft und Technologie in den Mittelpunkt von Politik und öffentlicher Verwaltung zu stellen.
Laut Boris Johnson habe das britische Impfstoff- und Therapieprogramme zur Bewältigung der Corona-Pandemie bewiesen, wie die Wissenschaft einen spürbaren Nutzen für die britische Bevölkerung bringen und das Leben auf der ganzen Welt verändern kann. Der Premierminister rief daher die gesamte Regierung auf, in Zusammenarbeit mit dem neuen Rat und dem Büro, diesen Ansatz auch auf andere Prioritäten zu übertragen: kühne Visionen zu setzen, schnell zu handeln und Risiken einzugehen. Dies umfasst die Entwicklung von Technologien zum Klimaschutz, der Heilung von Krebs und der Sicherheit der britischen Bevölkerung im In- und Ausland. Eine der ersten Aufgaben des Büros für Wissenschafts- und Technologiestrategie wird es sein, die gewählten Technologieschwerpunkte zu überprüfen, die das Vereinigte Königreich unterstützen und für strategische Vorteile priorisieren sollte.
Die Regierung investiert im Jahr 2021-22 14,9 Milliarden GBP (17,4 Mrd. EUR) in Forschung und Entwicklung (FuE), was bedeutet, dass die realen staatlichen FuE-Ausgaben derzeit auf dem höchsten Stand seit vier Jahrzehnten sind.
Ebenfalls informierte der Premierminister über weitere Investitionen von 50 Millionen GBP zur Verbesserung der Forschungs- und Innovationsinfrastruktur. Zu den Projekten, die damit gefördert werden sollen, gehören der Ausbau des Square Kilometre Array Observatory (SKAO), Technologien zur Kohlenstoffabscheidung, ein hochmodernes luftgestütztes Forschungslabor und eine Investition von 17 Millionen GBP in die digitale Forschungsinfrastruktur.
Zum Nachlesen
• GOV.UK (21.06.21): Prime Minister sets out plans to realise and maximise the opportunities of scientific and technological breakthroughs
• GOV.UK (21.06.21): £50 million infrastructure upgrade to cement UK's status as science superpower