Regentropfen streuen und absorbieren Strahlung. Diese physikalische Eigenschaft kann zur Bestimmung von Niederschlägen genutzt werden. So nimmt bei Regen die Stärke der Signale zwischen Mobilfunk-Sendemasten bei Regen messbar ab. Durch die Überwachung der Signalstärke lassen sich daher Niederschläge ermitteln. Dieses Messverfahren wurde bereits in Europa und Israel erfolgreich angewendet. Allerdings sind sowohl das europäische als auch das israelische Mobilfunknetz gut ausgebaut und verfügen über viele nah aneinander stehende Sendemasten.
Im Sommer 2012 wurde das Messverfahren erstmals über eine größere Distanz getestet. In Burkina Faso, nördlich der Stadt Ouagadougou wurden Versuche mit zwei 29 km weit auseinander liegenden Sendemasten durchgeführt. In 95 Prozent aller Fälle konnte Niederschlag auf diese Weise festgestellt werden. Auch zwischen der ermittelten Niederschlagsmenge und der Abnahme der Signalstärke gab es Übereinstimmungen.
Die Ergebnisse der afrikanischen und französischen Wissenschaftler wurden im August 2014 in der Fachzeitschrift Geophysikal Research Letters unter dem Titel "Rainfall monitoring based on microwave links from cellular telecommunication networks: First results from a West African test bed" veröffentlicht.
Die Forschungsergebnisse lassen vor allem Entwicklungsländer ohne flächendeckendes Netz von Wetterstationen darauf hoffen, bald zuverlässige Aussagen über die gefallenen Niederschlagsmengen treffen zu können, um so vor drohenden Flutkatstrophen frühzeitig warnen zu können.