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Chinesisch-Deutsches Zentrum für gemeinsame Landnutzungsforschung

Ein Forschungszentrum für Folgenabschätzung wird zur neuen Plattform für die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und des Instituts für Geographische Wissenschaften und Ressourcenforschung (IGSNRR) der Chinesischen Forschungsakademie (CAS). Die feierliche Eröffnung findet heute (17. März 2010) in Müncheberg statt.

Langjährige intensive Zusammenarbeit und regelmäßiger Austausch von Wissenschaftlern zwischen dem ZALF und dem IGSNRR in Beijing haben zu einer engen Kooperation in den Bereichen der Folgenabschätzung und Landnutzungsforschung geführt. Das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Folgenabschätzung wurde gegründet um ein solides Netzwerk für Wissenschaftler zu schaffen, die sich Folgenabschätzung im Bereich Landnutzung, Klimawandel und Ressourcenschutz beschäftigen. Die Eröffnung findet im Anschluss an ein Lehrmodul statt, das von den chinesischen und deutschen Veranstaltern am ZALF durchgeführt wird. Unterstützt werden die Aktivitäten mit einer Förderung des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung (CDZ) und der Robert Bosch Stiftung.

Dr. Katharina Helming, Initiatorin des Zentrums: "Die Folgenabschätzung entwickelt sich immer mehr zu einem Forschungsbereich, der eine Vielzahl von Fachdisziplinen integriert. Den Wandel in der Landnutzung im Kontext der nachhaltigen Entwicklung zu verstehen - das ist für die politische Entscheidungsfindung sehr wichtig, denn es betrifft die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen und die Planung für Regionalentwicklung. Die Direktoren des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Folgenabschätzung in Beijing und in Müncheberg wollen gemeinsam einen dauerhaften Mechanismus für Zusammenarbeit etablieren".

Das Chinesisch-Deutsche Zentrum wird den Wandel und die Interaktionen zwischen Ökosystemen, Landnutzungsstrukturen und Lebensqualität erforschen. Dazu gehören auch die Methoden zur Bewertung von Wechselbeziehungen und die Analyse von Zielkonflikten zwischen Landnutzung und Ökosystemleistungen. Das Zentrum wird neue Ansätze für Qualifizierungsmaßnahmen für nachhaltiges Ressourcen- und Ökosystemmanagement voranbringen und auch die Entwicklung von gemeinsamen Lehrmodulen zur Folgenabschätzung für Masterstudenten und Doktoranden befördern.

Hannes König, ein Doktorand in diesem Bereich: "China hat infolge massiver Erosionsprobleme das größte Bodenschutzprogramm der Welt installiert. Wir haben jetzt die Möglichkeit, in direkter Kooperation mit unseren chinesischen Kollegen die Auswirkungen in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung zu analysieren. Die Zusammenarbeit wird das Verständnis der Funktionen der Landnutzung und den Folgen der Landnutzungsaktivitäten beträchtlich verbessern."

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. betreibt mit über 300 Mitarbeitern eine inter- und transdiszipline integrative Erforschung von Systemen in Agrarlandschaften und der Entwicklung ökologisch und ökonomisch vertretbarer Landnutzungssysteme, die auf die zukünftige Entwicklung der ländlichen Räume ausgerichtet ist. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung von Methoden zur Abschätzung von Politikfolgen in der Landnutzung und die Bewertung des Landnutzungswandels nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Indikatoren.

Kontakt
Dr. Katharina Helming
E-Mail: khelming(at)zalf.de

Quelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Redaktion: Länder / Organisationen: China Themen: Infrastruktur Geowissenschaften Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

Projektträger