StartseiteAktuellesNachrichtenDAAD-Programm ''Akademischer Neuaufbau Südosteuropa'': Von der Starthilfe zur EU-Integration

DAAD-Programm ''Akademischer Neuaufbau Südosteuropa'': Von der Starthilfe zur EU-Integration

Zerstörte Gebäude, gebrochene Biographien, aber auch beschädigte Wissenschaftssysteme. Mit diesem Problem befasst sich das Programm ''Akademischer Neuaufbau in Südosteuropa'' des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Es unterstützt seit 13 Jahren die Modernisierung von Forschung und Lehre in den Staaten des westlichen Balkans: 19 grenzüberschreitende fachliche Netzwerke werden zurzeit gefördert. Die Projektträger tauschten sich nun in Tirana über neue Ziele aus.

''Hochschulkooperation in Südosteuropa: Dynamik und Ziele angesichts des wissenschaftlichen und politischen Wandels'' – so das Leitthema der Regionalkonferenz, die am Sonntag zu Ende ging.

Die Konferenzteilnehmer waren sich einig: Die Hochschulen spielen für die Integration der Balkan-Staaten in die Europäische Union eine wichtige Rolle. Es geht darum, europäische Standards zu verankern, die Qualitätssicherung weiter auszubauen und die Entwicklung der Curricula voranzutreiben. Projektpartner aus Ländern wie Serbien oder Mazedonien, in denen schon stärkere Fortschritte erzielt wurden, können – gemeinsam mit ihren deutschen Partnern – andere Länder wie Kosovo oder Bosnien-Herzegowina bei der Umsetzung unterstützen und beraten.

Durch das DAAD-Programm konnten mit 31,5 Millionen Euro bisher 17.000 Studierende, Graduierte und Wissenschaftler gefördert werden. Über 140 Fakultäten aus Südosteuropa und Deutschland kooperieren derzeit in den Netzwerken. In den Anfangsjahren dominierten die naturwissenschaftlich-technischen Fächer. Hier waren die Vorurteile aus einer leidvollen Vergangenheit am leichtesten zu überbrücken. Künftig sollen auch geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen stärker zusammenarbeiten. Ein Beispiel hierfür ist ein kulturwissenschaftliches Kooperationsprojekt unter Federführung der Universität Konstanz, das die Erinnerungskulturen in verschiedenen Balkan-Ländern aufarbeitet.

In Tirana wurden Beispiele guter Praxis vorgestellt, die einen weiteren Schwerpunkt des Programms zeigen: die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Im Mittelpunkt stehen der Aufbau von internationalen Master-Programmen, die Doktoranden-Ausbildung sowie die Förderung junger Wissenschaftler, wie zum Beispiel im Graduiertenzentrum SEEFORM. Es wird getragen von den Universitäten Belgrad, Nis und Skopje in Serbien und Mazedonien. Durch gebündelte Ressourcen können die kleinen Fakultäten für Bauingenieurwesen angehenden Forschern eine strukturierte Promotion nach dem Modell der Graduiertenkollegs anbieten.

Kontakt:

Dr. Anne Rörig,
DAAD, Südosteuropa, Stabilitätspakt
Tel.: 0228 / 882-110
E-Mail: roerig(at)daad.de

Quelle: IDW Nachrichten / Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Albanien Bosnien und Herzegowina Republik Nordmazedonien Serbien Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Infrastruktur Förderung

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