Überall auf der Welt zählt die persönliche Gesundheit zu den wichtigsten Gütern des Menschen. Die Bedingungen, unter denen sie gepflegt und erhalten wird, unterscheiden sich jedoch. Während Südafrika vor allem gegen Infektionskrankheiten wie HIV, Tuberkulose und Malaria kämpft, leiden die Deutschen zunehmend an "Wohlstandskrankheiten" wie Übergewicht und Bluthochdruck. Im Land am Kap der Guten Hoffnung gilt es vor allem, eine flächendeckende Grundversorgung zu gewährleisten – eine strategische wie finanzielle Herausforderung. Hierzulande müssen die durch den demografischen Wandel hervorgerufenen stetig steigenden Kosten im Gesundheitsbereich bewältigt werden. Trotz aller Unterschiede gibt es zentrale Fragen, die beide Länder gleichermaßen beschäftigen: Wie lassen sich die Gesundheitsrisiken und damit unnötige Kosten senken? Wie können Vorsorge und Versorgung effizienter gestaltet werden? !Antworten bietet die praxisorientierte Forschung, die moderne Medikamente und Behandlungsmethoden hervorbringt und somit einen wichtigen Teil zur Lebensqualität jedes einzelnen Menschen beitragen kann", betont die deutsche Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan.
Ein Ziel des Deutsch-Südafrikanischen Jahres der Wissenschaft 2012/2013 ist es, den gemeinsamen Aufbau von Forschungsinfrastrukturen zu stärken und die internationale Koordinierung von Forschungsprogrammen voranzutreiben. Dabei geht es sowohl um den schnelleren Transfer von Forschungserkenntnissen in die Praxis, als auch bspw. um den für Südafrika bedeutsamen Austausch von Erfahrungen in den Bereichen Präventionsforschung und gesundheitliche Aufklärung. Der von beiden Ministerien im Rahmen des Wissenschaftsjahres veranstaltete Ideenwettbewerb fördert auch zukunftsträchtige Projekte aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft. Unterstützt wird beispielsweise der Workshop "MOBIMED – IT-basierte Technologien für die ländliche Gesundheitsversorgung und mobile Kliniken in Südafrika", eine Kooperation des Fraunhofer Instituts für Biomedizin, des Hasso-Plattner-Instituts für Software-Systemtechnik GmbH, des Max-Planck-Instituts für Molekulargenetik, des Potsdamer Forschungsnetzwerks pearls und der University of Stellenbosch, Südafrika. Zentrales Ziel des Projekts ist der Austausch südafrikanischer und deutscher Forscher über eine IT-basierte Gesundheitsversorgung, die insbesondere für Länder, in denen der Zugang zu medizinischer Versorgung begrenzt ist, Chancen bietet. So könnte die Anpassung der Diagnosesysteme an mobile und Smart-Phone-gekoppelte Systeme eine verbesserte Gesundheitsversorgung in entlegenen Gebieten sichern.
Das Deutsch-Südafrikanische Wissenschaftsjahr
Das Deutsch-Südafrikanische Jahr der Wissenschaft 2012/2013, das unter dem Motto "Forschungspartnerschaften stärken für Innovation und nachhaltige Entwicklung" steht, behandelt sieben global relevante Themenfelder: Astronomie, Bioökonomie, Human Capital Development, Innovationen der Gesundheitswirtschaft, Klimawandel, Geistes- und Sozialwissenschaften und Urbanisierung/Megastädte.
Das Internetportal
Unter der Rubrik "Mitmachen" auf www.deutsch-suedafrikanisches-wissenschaftsjahr.de können sich Interessierte im German-South African Science Network anmelden. Das Portal bietet Mitgliedern die Möglichkeit, sich und ihren Forschungsbereich vorzustellen und sich mit anderen deutschen und südafrikanischen Wissenschaftlern auszutauschen. So trägt es dazu bei, dass neue Kooperationen und Partnerschaften entstehen.
Die internationalen Wissenschaftsjahre
Mit dem Deutsch-Südafrikanischen Jahr der Wissenschaft 2012/2013 setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Reihe der internationalen Wissenschaftsjahre mit strategisch wichtigen Partnerländern fort. Seit 2006 wurden erfolgreiche Wissenschaftsjahre und Länderkampagnen mit Schwerpunkten in Wissenschaft und Forschung mit Ländern wie China, Brasilien und Russland durchgeführt.