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Deutsch-russisches Studentenprojekt in internationalem Projektmanagement

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Studierende der Hochschule Coburg bekommen den Projektauftrag, in Russland ein Unternehmen aus ihrer Region bekannt zu machen. Das Besondere daran ist: Sie arbeiten ein Semester lang mit Kommilitonen aus Novosibirsk an dem Projekt und sammeln dabei wichtige Erfahrungen.

Nein, in so einer Form habe sie vorher noch kein Projekt im Studium erlebt. „Das war anstrengend, aber echt super!“, erzählt Katharina Gassauer. Ein Semester lang war die Betriebswirtschaftsstudentin der organisatorische Kopf einer Gruppe von Studierenden aus Coburg und der Universität für Wirtschaft und Management im sibirischen Novosibirsk.

Ihr Auftrag: Sie sollten gemeinsam für die Coburger Werkzeugmaschinenfabrik LASCO Umformtechnik Kundenakquise betreiben. Es ging für sie darum, mögliche Kunden zu ermitteln, zu kontaktieren und schließlich in Russland zu besuchen, um LASCO dort vorzustellen. Die russischen Studierenden haben das gleiche Seminar belegt und die Recherche und Kontaktaufnahme in Russland übernommen.

Per Skype und WhatsApp tauschten sich die Gruppen regelmäßig aus. Die Coburger Studierenden reisten schließlich nach Novosibirsk, um eine Woche lang vor Ort zusammenzuarbeiten.

„Wir haben alles selbst organisiert“, erzählt Gassauer. „Den Flug, den Transfer zum Hotel.“ Die Betriebswirtschaftsstudentin ist sichtlich stolz. Nicht nur, dass die Studierenden das Vertrauen ihres Professors hatten, auch, dass am Ende alles so gut geklappt hat.

Prof. Dr. Eduard Gerhardt, Fakultät Wirtschaft, bietet das Seminar Internationales Projektmanagement seit einem Jahr als Wahlpflichtmodul in den Bachelor-Studiengängen Betriebswirtschaft und Versicherungswirtschaft an.

„Die jungen Leute hatten richtig Druck!“, sagt Gerhardt. Es herrschte ein enger Zeitplan, die komplette Kommunikation funktionierte nur auf Englisch – zum Teil mussten die russischen Studenten parallel noch dolmetschen. „So haben sie alles kennen gelernt, was die Arbeit später mit sich bringt.“

LASCO-Geschäftsführer Gernot Losert hat die Gruppe vorab mit allen wichtigen Informationen zum Unternehmen versorgt und wurde regelmäßig über den Fortschritt informiert. Am Ende des Semesters werden die Studierenden ihm auch die Ergebnisse ihrer Recherche übergeben.

„Ich würde das Format gerne noch auf andere Länder ausdehnen“, berichtet Gerhardt. Zwei Studentinnen hätten dank des Projekts ein Auslandssemester in Novosibirsk bzw. Coburg absolviert. Für die Studierenden ist es eine gute Gelegenheit, sich mit der anderen Kultur auseinanderzusetzen. Auch Katharina Gassauer hat sich vor allem deshalb für das Seminar entschieden. „Man weiß so wenig über das Land und die Menschen. Ich wollte dadurch einfach mehr über Russland lernen.“

Der deutsche Generalkonsul Viktor Richter bekräftigt die Bestrebungen der beiden Hochschulen in Coburg und Novosibirsk. Ihn haben die Studierenden während ihres einwöchigen Aufenthalts ebenfalls besucht. Denn es gab auch ein kleines Rahmenprogramm – darunter ein Ausflug nach Tomsk und ein Besuch der Oper Novosibirsk. „Viel Zeit zum Ausruhen hatten wir nicht“, lacht Katharina Gassauer.

Für die Studentin und ihre Coburger Kommilitonen ist das Projekt fast abgeschlossen. Jetzt steht nur noch die Nachbereitung an. In Novosibirsk arbeiten die Studierenden im nächsten Semester nochmal an einer ähnlichen Aufgabe. Dann mit einem russischen Unternehmen als „Auftraggeber“ und einem Gegenbesuch und neuen Kommilitonen in Deutschland.

Quelle: Hochschule Coburg / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Bildung und Hochschulen

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