Petersburgs Gouverneurin Valentina Matwijenko fuhr eigens ins baden-württembergische Schwanau, wo der Spezialist für Tunnelvortriebstechnik seinen Sitz hat. Für den Bau des Tunnels unter der Newa hindurch wird ein Schild von 19 Metern Durchmesser gebraucht.
Herrenknecht kann es innerhalb von weniger als zwei Jahren eigens für dieses Bauvorhaben herstellen. Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist bereit, als Garant für den Geschäftsabschluss aufzutreten.
Letztes Wort bei den Investoren
Aber noch ist der Deal nicht gemacht. Zunächst wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, das letzte Wort haben die Investoren. Bis März 2011 will Herrenknecht seinen Entwurf vorlegen, die Expertise soll im Juni abgeschlossen sein.
Matwijenko ist begeistert von dem deutschen Angebot, aber der Investor, die“ Newa-Konzessionsgesellschaft“, muss alle Für und Wider abwägen, zahlt er doch die Rechnung. Es werden zwar keine Zahlen genannt, aber Experten schätzen die Summe auf 1,5 bis zwei Milliarden Rubel (36,4 bis 47,3 Millionen Euro).
Die Gesamtkosten für den Orlow-Tunnel sollen sich auf 47,7 Milliarden Rubel (1,13 Milliarden Euro) belaufen. Mit seinem Bau soll Ende 2011 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2015 geplant.
Der Tunnel wird 3.500 Meter lang sein und zwei übereinander liegende Fahrbahnen mit jeweils drei Spuren besitzen. Den kostenpflichtigen Tunnel können bis zu 60.000 Automobile passieren.
Gotthard-Tunnel und Obwodny Kanal
Herrenknecht ist übrigens kein Novize auf dem Petersburger Markt. Die renommierte Firma hat schon Erfahrung beim Metro-Bau, denn sie stellte die Tunnelvortriebsmaschine für den Rolltreppenschacht der neuen Station Obwodny Kanal.
Bekannt ist Herrenknecht zuletzt durch seine Beteiligung am Bau des bereits heute legendären Gotthard-Tunnels in der Schweiz geworden.