StartseiteAktuellesNachrichtenDeutsche und polnische Akkreditierer unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit

Deutsche und polnische Akkreditierer unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit

Die in Bonn ansässige Akkreditierungsagentur FIBAA und die staatliche polnische Akkreditierungskommission PKA unterzeichneten kürzlich eine Absichtserklärung und unterstrichen damit den Wunsch, künftig im Bereich der Qualitätssicherung in Hochschulbildung eng zusammenzuarbeiten.

    Die Idee einer möglichen Kooperation zwischen FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) und PKA (Polish Accreditation Committee) ist während eines Treffens der beiden Institutionen am 25. Juni des vergangenen Jahres in Warschau entstanden. Dieses Treffen diente der Vorstellung des deutschen und des polnischen Akkreditierungssystems und dem Gedankenaustausch über alle aktuellen Themen zur Qualitätssicherung in der Hochschulbildung. Im Vordergrund stand die Absicht zur vertieften Zusammenarbeit und langfristigen Kooperation. Der Letter of Intent wurde im Mai 2013 von den Geschäftsführern der FIBAA, Hans-Jürgen Brackmann und Daisuke Motoki, und vom Präsidenten der PKA, Dr. Marek Rocki, unterschrieben.

    Schwerpunkt der Absichtserklärung:

    Die unterzeichnenden Agenturen wollen ihr Know-how bündeln, um künftig gemeinsam Transparenz und Vergleichbarkeit auf dem internationalen Hochschulbildungsmarkt zu fördern.

    Die deutsch-polnische Zusammenarbeit geht über den Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen hinaus: Sie sieht vor, ein gegenseitiges Verständnis der Qualitätssicherungssysteme zu fördern, vergleichbare Prüfverfahren zu entwickeln, um die gegenseitige Anerkennung der Akkreditierung, insbesondere von Joint Programmes, zu ermöglichen. ‚Joint Degrees müssen üblicherweise mehrere nationale Akkreditierungen durchlaufen. Die gegenseitige Anerkennung der Akkreditierungsergebnisse reduziert den Aufwand für die Hochschulen erheblich. Um das zu schaffen, sind solche Kooperationen unerlässlich’, so Daisuke Motoki.

    Ein Charakteristikum des polnischen Hochschulwesens ist die sehr hohe Zahl privater Hochschulen; neben Russland und Rumänien ist sie eine der höchsten in Europa. Studieninteressierte wie Arbeitgeber werden mit einer Fülle von Studienangeboten unterschiedlicher Qualität – die Bandbreite reicht von elitären bis zu fragwürdigen Studienangeboten – konfrontiert. Um eine vergleichbare Bildungsqualität zu gewährleisten, wurde 2002 die staatliche Akkreditierungskommission PKA als höchste Qualitätskontrollstelle des polnischen Hochschulwesens in Warschau ins Leben gerufen. ‚Mit dieser Gründung wurde ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem europäischen Hochschulraum erreicht. Seit der Einführung des Bologna-Prozesses und des Akkreditierungssystems befindet sich der polnische Hochschulmarkt in einem andauernden ‚Spannungszustand’: Hochschulreformen treffen - immer wieder - auf Widerstand seitens der Hochschulen. Die polnische Bildungspolitik muss noch viel Überzeugungsarbeit leisten!’ sagt Hans-Jürgen Brackmann. ‚Ein weiteres Problem ist der zunehmende internationale Wettbewerbsdruck auf dem Hochschul- und Wissenschaftssektor. Polnische Hochschulen leiden einerseits unter mangelnder Attraktivität ihrer Studienangebote für ausländische Studierende und andererseits unter der Gefahr des Brain-Drains insbesondere gut ausgebildeter Akademiker.’ 

    Quelle: IDW Nachrichten / FIBAA - Foundation for International Business Administration A Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Polen Themen: Bildung und Hochschulen

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