Bereits seit 2008 pflegen sowohl das Deutschen Biomasseforschungszentrums DBFZ des Bundesministeriums für Naturschutz, Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) als auch die Universität Rostock intensive Kontakte nach China und hier insbesondere zu den wissenschaftlichen Partnern der China University of Petroleum Beijing (CUPB), der China Agricultural University (CAU), der Hefei University, der Tongji University Shanghai und der Chinese Academy of Agricultural Engineering (CAAE). Mit einem nun in Leipzig eingeweihten Kooperationszentrum sollen die bestehenden Kontakte nach China weiter ausgebaut, gemeinsame Aktivitäten gebündelt und gemeinsame Forschungsvorhaben initiiert werden.
Ein erstes gemeinsames Verbundvorhaben wurde bereits über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. bewilligt. Unter dem Titel "Energetische Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe in Deutschland und China" wird zum einen nach Verbesserungsvorschlägen für die energetische Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen wie Dung oder Gülle wie auch nach effektiven Lösungen für die Verringerung von Emissionen bei der Lagerung von Tierfäkalien geforscht. Deutsch-Chinesische Workshops zum Wissensaustausch über den Stand der Technik sowie den Stand der Forschung sind ebenso Bestandteil des Vorhabens wie Besichtigungen von Best-Case-Anlagen in beiden Ländern.
Der Eröffnungszeremonie am DBFZ waren bereits zwei weitere Eröffnungen gleicher Art in China vorausgegangen. So konnte nach langer Vorbereitungszeit am 18. August 2017 das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Biomasseforschung (C-DBFZ) an der CAAE in Peking eingeweiht werden. Das Zentrum soll vor allem zur Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen in der chinesischen Landwirtschaft und zur Forschung zu den Themen Klimaschutz und Umwelt dienen. Ziel ist es, über das neue Zentrum gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren und praktische Lösungen für die vielseitigen Herausforderungen bei der Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffströme zu erarbeiten. Die CAAE hat etwa 600 Mitarbeiter und untersteht dem chinesischen Landwirtschaftsministerium.
Auch die deutsch-chinesische Kooperation mit der Universität Hefei (Provinz Anhui) konnte im August um ein weiteres Kapitel ergänzt werden. Bereits am 11. August eröffnete das "Deutsch-Chinesische regionale Zentrum für Biomasseforschung" (C-DBFZ Anhui). Dieses Zentrum soll sich ebenfalls den aktuellen Herausforderungen im Bereich der stofflichen und energetischen Verwertung von landwirtschaftlichen Reststoffen widmen, wird sich aber in seinen Aktivitäten auf die Provinz Anhui (ca. 65 Millionen Einwohner) beschränken. Mit der Einweihung des Zentrums knüpft das DBFZ an die vielfältigen Partnerschaften an, welche die Universität Hefei seit nun rund 30 Jahren in Deutschland unterhält.
Deutsches Biomasseforschungszentrum eröffnet Kooperationszentren in Leipzig, Peking und Hefei
Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum hat mit der Chinese Academy of Agricultural Engineering am 13. September in Leipzig ein deutsch-chinesisches Kooperationszentrums im Bereich der Bioenergie eröffnet. Bereits im August wurden zwei Zentren in China eröffnet. Über die drei Zentren sollen bestehende Forschungskontakte gefestigt sowie gemeinsame neue Projekte im Bereich der Bioenergie und Abfallwirtschaft initiiert werden.
Quelle:
Deutsches Biomasseforschungszentrum
Redaktion:
von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH
Länder / Organisationen:
China
Themen:
Lebenswissenschaften
Energie
Umwelt u. Nachhaltigkeit