Beim diesjährigen, von der Alliance for Green Heat organisierten US-Feuerungswettbewerb im Brookhaven National Laboratory (Upton/New York), wurden der Stand von Wissenschaft und Technik demonstriert und die neuesten Prototypen von Pelletöfen miteinander verglichen. Mit dem nahezu emissionsfreien Modell "PELLWOOD" konnte das Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ) den Wettbewerb in diesem Jahr klar für sich entscheiden.
Beim Feuerungswettbewerb "Pellet Stove Design Challenge 2016" setzte sich das "Team Wittus" um Dr. Ingo Hartmann (DBFZ/ETE EmTechEngineering GmbH) gegen insgesamt elf Mitbewerber durch und überzeugte die Jury mit einer Kombination aus Sturzbrandofen und neu entwickeltem, zweistufigen Pelletbrenner. Durch einen integrierten Katalysator verfügt der vorgestellte Prototyp mit einer Heizleistung von 13 kW außerdem über äußerst niedrige CO- und Staubwerte, die größtenteils unterhalb der Nachweisgrenze der eingesetzten Messgeräte lagen. Im Rahmen des Wettbewerbs mussten die Teilnehmer mit den Prototypen eine an die Vorschriften der Environmental Protection Agency (EPA) angelehnte Testprozedur am Verdünnungstunnelprüfstand durchlaufen, einen vereinfachten Test bei der Vorführung des Betriebs demonstrieren sowie mit einer mündlichen Präsentation vor der Jury überzeugen. Die Bewertungskriterien bezogen sich neben Kategorien wie Sauberkeit (30%), Effizienz (20%) und Sicherheit (20%) auch auf Innovation (15%) sowie Marktpotenzial (15%). "Unser Team ist überglücklich, dass wir mit unserem emissionsfreien "PELLWOOD" in diesem Jahr in allen Jury-Kategorien punkten konnten. Es ist ein toller Erfolg und eine Anerkennung unserer langjährigen Arbeit bei der Entwicklung emissionsarmer Kaminöfen", so Projektleiter Dr. Ingo Hartmann, der Leiter des DBFZ-Forschungsschwerpunktes "Katalytische Emissionsminderung".
Im dreistufigen "PELLWOOD"-Ofen werden Holzpellets in der ersten Stufe pyrolytisch zersetzt und in Brenngas überführt. In der zweiten Stufe erfolgt die Verbrennung/vollständige Oxidation der brennbaren Gase. Der komplette Ausbrand sowie die Wärmeübertragung an die Umgebung vollzieht sich in der dritten Stufe im Sturzbrandofen mit integrierten und von ETE hergestellten Metalloxidkatalysatoren, welche eine vollständige Oxidation von Kohlenstoffmonoxid, flüchtige organische Verbindungen und Ruß ermöglichen. Die Feinstaubwerte fallen mit deutlich kleiner 10 mg/m3 und für Kohlenmonoxid (CO) deutlich kleiner 20 mg/m³ äußerst gering aus und wurden von den Mitarbeiter des Brookhaven National Laboratory in dieser niedrigen Konzentration bisher noch nicht im Abgas einer Feuerungsanlage gemessen. Zudem kann der PELLWOOD auch weiterhin mit Scheitholz betrieben werden und erreicht dabei ähnlich niedrige Emissionswerte.
Bereits im Jahr 2014 hatte die Gruppe um Dr. Ingo Hartmann am US-Wettbewerb in Brookhaven teilgenommen. Im Rahmen des "Collaborative Stove Design Workshop" wurden die weltweit innovativsten Emissionsminimierungs- und Feuerungsoptimierungskonzepte miteinander verglichen. Das DBFZ war mit einem modifizierten und mit NEKO-Katalysator ausgestatteten Scheitholzofen-Prototyp der Firma Specht angetreten und konnte als "Team Wittus" bereits den zweiten Platz belegen.
Die neben dem DBFZ beteiligten Partner des Teams Wittus sind:
Wittus - Fire by Design (http://www.wittus.com)
ETE EmTechEngineering GmbH (http://www.ete-ing.de)
Specht Modulare Ofensysteme GmbH & Co. KG (http://www.xeoos.de)
SL Systemlösung Haustechnik GmbH (http://www.sl-grossenhain.de)
Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Ingo Hartmann
Tel. +49 (0)341 2434-541
E-Mail: ingo.hartmann(at)dbfz.de
Pressekontakt:
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