Auf Einladung des russischen Premierministers Vladimir Putin trifft sich im Jahr des Tigers 2010 die internationale Staatengemeinschaft in St. Petersburg zum Internationalen Tiger Forum, um weitere Schutzmaßnahmen für den Tiger und seinen Lebensraum zu konkretisieren. In Anwesenheit vonVladimir Putin, des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao sowie der Regierungschefs und Minister weiterer Verbreitungsstaaten des Tigers wird im Rahmen der Konferenz ein erweiterter Rettungsplan für den Tiger beschlossen.
Weltweit leben nur noch knapp 3200 Tiger in freier Wildbahn. Sie sind akut vom Aussterben bedroht. Neben Wilderei ist Hauptursache die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums: Tiger bewohnen heute nur noch 7 Prozent ihres historischen Verbreitungsgebietes. Die großflächigeAbholzung von Wäldern verursacht nicht nur einen Verlust der Biodiversität sowie der natürlichen Lebensräume bedrohter Arten, sondern ist auch klimapolitisch ein Problem. Denn Wälder und Böden binden große Mengen an Kohlenstoff, die bei mangelndem Schutz durchAbholzung freigesetzt würden. Das Projekt in Russland demonstriert, wie sich der Schutz und die Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume des Tigers mit den Ansprüchen der dort lebenden Bevölkerung in Einklang bringen lassen.
Deutschland unterstützt im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative bereits seit dem Jahr 2008 Waldprojekte und reduziert damit Emissionen insbesondere aus der Abholzung. Auf diesem Wege wurden bislang ca. 9,5 Millionen Euro für den Schutz der natürlichen Lebensräume desTigers bereit gestellt. Weitere 12,6 Millionen Euro sollen für zusätzliche Maßnahmen bereitgestellt werden.
Der Tiger ist leider auch durch illegalen Fang und Handel innerhalb Asiens bedroht. Die Nachfrage nach "Tigerwein" und andern Tigerprodukten vor allem für fragwürdige Medikamente führt zu einem starken Druck auf die freilebenden Exemplare. Fang undgrenzüberschreitender Handel wurden in der Vergangenheit nur unzureichend überwacht und gegebenenfalls geahndet. Deutschland begrüßt, dass am Rande des Tigerforums eine Vereinbarung abgeschlossen wird, die unter Beteiligung unter anderem von Interpol die Staaten im Kampf gegenden illegalen Tierhandel unterstützt.