Deutschland ist ein attraktiver Studienstandort, an den es immer mehr Studierende aus der ganzen Welt zieht. Dass davon das Land auch finanziell profitiert, zeigt eine Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Allein während der Zeit ihres Aufenthalts generieren die öffentlichen Nettoinvestitionen von 27 Millionen Euro Steigerungen der Bruttowertschöpfung um 292 Millionen Euro sowie mehr als 3.100 neue Arbeitsplätze. Die Studie wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Kommission finanziert.
„Deutschland profitiert von dem ausgezeichneten Ruf seiner Hochschulen. Ausländische Studierende sind in mehrfacher Hinsicht eine Bereicherung für unsere Gesellschaft“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel. Dass mit den positiven langfristigen Impulsen von ausländischen Studierenden auf die deutschen Hochschulen und die Wirtschaft auch positive finanzielle Effekte verbunden sind, zeigt eine Studie des DAAD.
Demnach generieren die jährlichen Nettoinvestitionen von rund 27 Millionen Euro während der Gastaufenthalte Steigerungen der Bruttowertschöpfung um 292 Millionen Euro sowie mehr als 3.100 neue Arbeitsplätze. Wenn nur knapp zwei Prozent dieser Studierenden nach ihrem Abschluss für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit nach Deutschland zurückkehren, werden die öffentlichen Bildungsinvestitionen vollständig gedeckt. Dies ist angesichts der seit Jahren steigenden Zahlen von ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen eine besonders erfreuliche Botschaft. Aufgrund der Befragung von Studierenden kann davon ausgegangen werden, dass mehr als ca. ein Viertel der ausländischen Studierenden einen Verbleib in Deutschland nach Studienabschluss in Betracht zieht, bei den Studierenden, die einen Abschluss in Deutschland anstreben sind es mehr als die Hälfte.
Die Berechnungen der Studie „Ökonomische, unternehmensrelevante und hochschulbezogene Effekte der Credit Mobility ausländischer Studierender für Deutschland“ beruhen auf einer soliden Informationsbasis, für die in allen Punkten eher konservative Schätzungen (geringere Rückkehrwahrscheinlichkeit, Konsumausgaben dieses Personenkreises und nachweisbare Ausgaben der öffentlichen Hand) zugrunde gelegt wurden. Die entsprechend ermittelten Beträge sind als Mindesteinnahmen und -ausgaben zu betrachten.
Die aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Kommission finanzierte Studie ist unter diesem Link abrufbar veröffentlicht: http://eu.daad.de/effekte_der_credit_mobility_2014
Hintergrund
Bereits 2013 ließ die Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD von Prognos untersuchen, welche finanziellen Effekte ein Vollstudium (Degree Mobility) von ausländischen Studierenden auf das Gastland ausübt. Die festgestellten positiven Effekte (Konsumausgaben, Steuereinnahmen und Beschäftigungseffekte) sowie die seit Jahren steigenden Zahlen von ausländischen Studierenden waren Anlass, 2014 von der CHE Consult GmbH untersuchen zu lassen, welche Effekte befristete Aufenthalte (Credit Mobility) hervorrufen. Die Studie „Ökonomische, unternehmensrelevante und hochschulbezogene Effekte der Credit Mobility ausländischer Studierender für Deutschland“ beleuchtet nun volkwirtschaftliche sowie unternehmens- und hochschulbezogene Effekte.
Im Allgemeinen kann zwischen zwei Typen ausländischer Studierender unterschieden werden:
- Studierenden, die beabsichtigen, ihren Studienabschluss in Deutschland zu absolvieren (Degree Mobility, DM),
- Studierenden, die nur ein Teilstudium oder ein studienbezogenes Praktikum in Deutschland absolvieren und beabsichtigen, ihren Abschluss in ihrem Heimatland zu machen (Credit Mobility, CM).
Die Studie beschäftigt sich mit den durch die zweite Gruppe hervorgerufenen Effekten und schließt auch ausländische Studierende ein, die in Deutschland ein studienbezogenes Praktikum absolvieren.
Kontakt:
Marina Steinmann, DAAD
Tel.: 0228 / 882- 111 ,
E-Mail: steinmann(at)daad.de