„Die Berufsbildungssysteme Deutschlands und der Schweiz sind gekennzeichnet von der gemeinsamen Überzeugung der Bedeutung einer praxisnahen, betriebsintegrierten dualen Berufsausbildung“, betont BIBB-Präsident Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser. „Vor diesem Hintergrund ist es wichtig für uns zu erfahren, wie unsere Nachbarn auf ähnlich gelagerte Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder die zunehmende Akademisierung der Berufswelt reagieren und wie sie dem wachsenden internationalen Interesse an dualer Berufsausbildung entsprechen. Durch die vertiefte Zusammenarbeit wollen wir noch mehr voneinander lernen.“
„Von einer vertieften, länderübergreifenden Zusammenarbeit profitieren beide Partner“, ist auch Prof. Dr. Carmen Baumeler, Nationale Leiterin Forschung und Entwicklung des EHB, überzeugt. „In der Schweiz hat die dual-triale Berufsbildung Tradition. Daraus ergibt sich eine enge Verbindung der drei Lernorte Betriebe, überbetriebliche Kurse und Berufsfachschulen. Wenn die Berufsbildung langfristig ihre Stellung in der Bildungslandschaft stärken will, muss sie von anderen Ländern mit Berufsbildung lernen. Eine Annäherung beziehungsweise eine Abstimmung der Systeme kann zum Beispiel für Lernende, Lehrpersonen, aber auch für Firmen mit einer länderübergreifenden Produktion von Vorteil sein.“
Die Vertragsunterzeichnung erfolgte im Vorfeld eines zweitägigen Kontaktseminars der deutschsprachigen Berufsbildungsinstitute, an dem Mitte Juni Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, der Schweiz und Österreich teilgenommen haben. Eine vergleichbar enge Zusammenarbeit wie mit dem EHB verbindet das BIBB auch seit vielen Jahren mit dem österreichischen Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) sowie dem österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung (öibf).
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Konferenz in Bonn standen aktuelle Entwicklungen und Forschungsschwerpunkte zur Berufsbildung in den jeweiligen Ländern, Fragen zur Arbeitsmarktintegration und zur Internationalisierung der beruflichen Bildung sowie Erfahrungen im Bereich Durchlässigkeit, Validierung und Anerkennung von formal und nicht formal erworbenen Kompetenzen oder von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen.
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