StartseiteAktuellesNachrichtenDFH fördert neuen deutsch-französischen Master der Universitäten Augsburg und Nancy

DFH fördert neuen deutsch-französischen Master der Universitäten Augsburg und Nancy

Gegenstand des binationalen Studiengangs mit PhD-Track, der zum Wintersemester 2012/13 startet, sind die europäischen Kommunikationskulturen vom Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart.

Aufgrund einer, wie es in der Bewilligung heißt, "exzellenten wissenschaftlichen Evaluierung des Projektes" hat der wissenschaftliche Beirat der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH / Université franco-allemande) im Dezember 2011 die Förderung des binationalen Masterprogramms (mit PhD-Track) "Europäische Kommunikationskulturen vom Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart" / "Les cultures européennes de la communication depuis le siècle des Lumières jusqu’à l’époque contemporaine" beschlossen. Der neue deutsch-französische Studiengang startet zum Wintersemester 2012/13 an den Universitäten Augsburg und Nancy. Er ist eines von bayernweit drei und deutschlandweit acht Programmen, die positiv evaluiert wurden und von der DFH neu gefördert werden. An der Universität Augsburg tritt er als zweiter deutsch-französischer Studiengang neben den zusammen mit der Universität Rennes I angebotenen Doppel-Bachelor/Master "Deutsch-Französisches Management", der bereits 1998 - damals noch als Doppel-Diplomstudiengang - eingerichtet und jüngst durch ACQUIN akkreditiert wurde.

Der in den Bereichen Romanistik/Lettres angesiedelte neue Master "Europäische Kommunikationskulturen" wird an der Universität Augsburg von den Romanistinnen Prof. Dr. Rotraud von Kulessa (Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft) und Prof. Dr. Sabine Schwarze (Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft) verantwortet, an der Université de Nancy von der Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Catriona Seth (Lettres Modernes/18e siècle).

Literarische, linguistische, historische und kulturelle Studienbereiche
Sein Studienprogramm widmet sich der systematischen Aufarbeitung und Interpretation der Entwicklung europäischer Kommunikationskulturen von der Entstehung öffentlicher Kommunikationsräume im 18. Jahrhundert bis hin zu ihrer Neuorganisation in der Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen dabei die Werte und das Wirkungspotential der Aufklärung für die Gegenwart. Die binationale und interdisziplinäre Perspektive des Masters umfasst literarische, linguistische, historische und kulturelle Studienbereiche, wodurch auch eine umfassende Einbindung von Ergebnissen der in beiden Ländern besonders traditionsreichen Aufklärungsforschung ermöglicht wird. Zugleich befördern der Umgang mit zwei Wissenschaftskulturen und die Perfektionierung der jeweiligen Partnersprache den Erwerb bzw. den Ausbau interkultureller Kompetenzen.

Perspektiven: Promotion oder hochqualifizierter Berufseinstieg
Die deutschen und französischen Studentinnen und Studenten bzw. Doktorandinnen und Doktoranden absolvieren ihr Studium in gemischten Gruppen und werden dadurch mit zwei Wissenschaftskulturen und deren Kommunikationsformen vertraut. Die Masterphase dient in erster Linie der wissenschaftlichen und beruflichen Orientierung. Im dritten Semester besteht deshalb die Möglichkeit, zwischen der Mitarbeit in einem Forschungsprojekt und einem Berufspraktikum zu wählen. Diejenigen Masterstudentinnen und -studenten, die sich für ein anschließendes Promotionsstudium entscheiden, können das Thema der Dissertation aus ihrer Masterarbeit heraus entwickeln. Die Doktorandinnen und Doktoranden werden in die strukturierten Promotionsprogramme beider Universitäten integriert und können die Möglichkeit der Co-Tutelle - eines binationalen deutsch-französischen Promotionsverfahrens - nutzen. Der Augsburg-Nancy-Studiengang "Europäische Kommunikationskulturen" ist als Forschungsmaster konzipiert. Er bietet alternativ aber ebenso die Möglichkeit eines an den Masterabschluss anschließenden Berufseinstiegs im Verlagswesen, in Bibliotheken oder in Kultur- und Medieninstitutionen. Praktikumsplätze in diesen Bereichen werden zur Verfügung gestellt.

Kurz und geradlinig: der Weg von der Idee zum erfolgreichen Projektantrag
Eine enge und für den neuen Studiengang essentielle Zusammenarbeit zwischen den benachbarten Augsburger Lehrstühlen für romanische Sprach- und romanische Literaturwissenschaft (Französisch/Italienisch) bahnte sich aufgrund zahlreicher komplementärer Interessen und Forschungsgebiete beider Lehrstuhlinhaberinnen bereits im April 2011 an, als Rotraud von Kulessa den Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft von Prof. em. Dr. Dr. h. c. Henning Krauss übernahm. Von Kulessas Schwerpunkte liegen u. a. in der Literatur der Aufklärung sowie im Kultur- und Wissenstransfer im 18. Jahrhundert. Sabine Schwarze wiederum ist ihrer frühen wissenschaftlichen Sozialisation in der Hallenser Aufklärungsforschung treu geblieben und forscht u. a. zu Sprach- und Übersetzungstheorien sowie zur Mediengeschichte und zur Wissenschaftssprache im Zeitalter der Aufklärung. Beide sind aktive Mitglieder der französischen bzw. italienischen Gesellschaften zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, und daraus hat sich auch die dem neuen binationalen Studiengang zugrundeliegende Zusammenarbeit mit ihrer Kollegin aus Nancy entwickelt: Catriona Seth gilt als renommierte Expertin für die Ideengeschichte und der Literatur der Aufklärung - mit Schwerpunkt auf Kultur- und Wissenstransfer.

Gemeinsame Forschungsinteressen der den Studiengang verantwortenden Romanistinnen
Catriona Seth wird sich in Augsburg am 2. Februar 2012 mit dem Eröffnungsvortrag zur Ausstellung "Französische Erziehungsschriften des 18. Jahrhunderts aus den Beständen der Universitätsbibliothek Augsburg“ vorstellen. Im September 2012 werden Kulessa, Schwarze und Seth gemeinsam eine interdisziplinäre Sektion zum Thema "Les Lumières et les media de communication depuis le 18e siècle jusqu’à l’époque actuelle" auf dem Frankoromanistentag in Leipzig leiten, in der es - ausgehend von der Charakteristik der Kommunikationsmedien im 18. Jahrhundert - um die Aktualität der Errungenschaften der europäischen und insbesondere der französischen Aufklärung gehen wird sowie um deren Präsenz in der heutigen Medienlandschaft und damit auch im kulturellen Gedächtnis der Sprach- und Kulturgemeinschaften.

"Unsere Idee zur Entwicklung eines binationalen deutsch-französischen Masters mit enger inhaltlicher Anbindung an die Aufklärungsforschung nahm während des Weltkongresses der International Society for Eighteenth Century Studies (ISECS) im Juni 2011 in Graz erste Konturen an. Pünktlich zur Deadline im Oktober 2011 stand dann nicht nur der DFH-Antrag , sondern dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit und zwischen den Universitätsleitungen in Nancy und Augsburg war auch der erforderliche Kooperationsvertrag beider Universitäten rechtzeitig unter Dach und Fach. Ich denke", so Schwarze, "wir können diese ebenso erfolgreiche wie kurze Entstehungsgeschichte unseres neuen binationalen Studiengangs als Beleg für seine Substanz deuten und ihn zum kommenden Wintersemester mit der Zuversicht starten, einschlägig interessierten und qualifizierten Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen ein ebenso qualifiziertes und anspruchsvolles wie attraktives Masterprogramm zu bieten.

Bewerbungen bis zum 1. Juli 2012 (Nancy) bzw. bis zum 15. Juli 2012 (Augsburg) möglich
Die Bewerbungsfrist für den Einstieg in den neuen und von der Deutsch-Französischen Hochschule geförderten binationalen Doppel-Masterstudiengang "Europäische Kommunikationskulturen vom Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart" / "Les cultures européennes de la communication depuis le siècle des Lumières jusqu’à l’époque contemporaine" zum Wintersemester 2012/13 endet an der Universität Augsburg am 15. Juli 2012 und an der Universität Nancy am 1. Juli 2012.


Kontakt:

in Augsburg an
Prof. Dr. Rotraud von Kulessa (Masterphase)
Telefon +49 (0) 821 598 2724
rotraud.kulessa(at)phil.uni-augsburg.de

oder

Prof. Dr. Sabine Schwarze (PhD-Phase)
Telefon +49 (0) 821 598 2740
sabine.schwarze(at)phil.uni-augsburg.de

in Nancy an:
Prof. Dr. Catriona Seth
Tél.: +33 3 54 50 49 67
Catriona.Seth(at)univ-nancy2.fr

Quelle: Universität Augsburg Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss.

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