StartseiteAktuellesNachrichtenDie Digitalisierung der französischen Universitäten macht schnelle Fortschritte

Die Digitalisierung der französischen Universitäten macht schnelle Fortschritte

Knapp zwei Jahre, nachdem der seinerzeit für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zuständige Staatssekretär Eric Besson den "Plan France numérique 2012" vorgestellt und ein Jahr nach dem Start (Juli 2009) des speziell auf die Universitäten abstellenden "Plan Wifi, Podcast et Environnement numérique de travail pour tous", hat Hochschul- und Forschungsministerin Valérie Pécresse für ihren Geschäftsbereich eine Zwischenbilanz gezogen. Danach hat sich für die Studenten die Zahl der Zugangspunkte für den kostenlosen drahtlosen Empfang von Internet verdoppelt und die Zahl der als Podcast verfügbaren Vorlesungen verdreifacht.

Die Forschungsministerin hatte schon im Oktober 2007 Henri Isaac, Maître de conférence an der Universität Paris Dauphine, mit der Ausarbeitung eines Berichts zum Stand der Digitalisierung an den französischen Universitäten und zu den insoweit noch zu lösenden Aufgaben beauftragt. Der Bericht wurde ihr am 11.1.2008 vorgelegt.

Mit Beginn des Studienjahres 2010/2011 haben 95 % der Studierenden in ihrem Arbeitsumfeld Zugang zum digitalen Informationsangebot und zu online verfügbarem Lehrmaterial ihrer Studienrichtung (Videos, 30.000 vollständige Vorlesungen, Übungen, Animationen, Simulationen und so weiter); diese Möglichkeit besteht insbesondere in Bibliotheken, Vorlesungssälen, Mensen und auf den Gängen der Universitäten.

Das Podcast-Angebot hat es erlaubt, den Zugang zu den pädagogischen Hilfsmitteln noch zu beschleunigen.

Die Web-Seite von "Universités numériques" (http://www.universites-numeriques.fr/fr) ist grundlegend umgestaltet worden und hält jetzt mehr als 20 % mehr an allgemein zugänglichen Inhalten zur Verfügung.

Die Räumlichkeiten der Universitäten (Aulen, Vorlesungssäle) sind mit professionellen automatisierten Geräten ausgestattet. Die Zahl der Lehrkräfte, die mit diesen Geräten umgehen können, hat sich verdoppelt. Die Zahl der abrufbaren Vorlesungsstunden hat sich seit 2009 verdreifacht. Mittels ihres Handy können die Studierenden mit den Dienststellen ihrer Universität und ihren Professoren Kontakt aufnehmen.

Die Digitalisierung der französischen Universitäten - auch über das Konjunkturprogramm von 2008 hinaus - ist eine zentrale Komponente der Universitätsstrategie des französischen Hochschul- und Forschungsministeriums. Es stellt jedes Jahr 8,5 Millionen Euro für folgende zwei Schwerpunkte zur Verfügung: Fortsetzung der einschlägigen Ausbildung des Lehrpersonals sowie die Entwicklung neuer Anwendungen; auch der Zugang zu Hochleistungs-Internet in neuen Studentenwohnheimen steht auf dem Programm.

Forschungsministerin Valérie Pécresse hat darüber hinaus im Rahmen des "Plans Zukunftsinvestitionen" bis Dezember 2010 einen Projektaufruf "Innovative digitale Lösungen" angekündigt. Sie hat weiter in dem selben Rahmen den Erwerb eines Archivs von Fachzeitschriften sowie einer Sammlung digitaler Fachbücher vorgeschlagen. Sie sieht darin eine wichtige Aufgabe zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Lehrangebots der französischen Universitäten und der französischen Forschung, gleichzeitig aber unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit auch einen Weg zu einem größeren landesweiten Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten. Sie bezeichnet dieses Vorhaben als bedeutsamen Schritt, um Frankreich mit "Universitätsbibliotheken des 21. Jahrhunderts" auszustatten.

Unter der oben angegebenen Internetadresse steht ein übersichtlich gestaltetes, 20 Seiten umfassendes Pressedossier des in den beiden letzten Jahren Erreichten sowie der Planungen für die nächsten Schritte zur Verfügung.

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