In seiner Rede zu Gast in Paris betonte Jan Wörner den Wert internationaler Zusammenarbeit in Innovationsfragen: In grenzüberschreitender Innovationspartnerschaft liegt nach seinen Worten der ebenso der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, Frankreichs und Europas wie für die Lösung globaler Herausforderungen. acatech unterhält weltweit strategische Partnerschaften mit internationalen Schwesterakademien und weiteren Organisationen.
Bereits im Mai 2011 hatten acatech und die Französische Akademie der Technikwissenschaften (NATF) ein Kooperationsabkommen geschlossen. Über gemeinsame Interessen und Initiativen berieten nun Denis Ranque, Gérard Creuzet (Delegierter für internationale Angelegenheiten der NATF), Claudie Haigneré (Mitglied NATF und ehemalige Ministerin), Patrick Maestro (Mitglied NATF und Generalsekretär Euro-CASE), Yves Bamberger (Mitglied NATF) mit Jan Wörner, Karen Wagner (Leiterin Internationales in der acatech Geschäftsstelle) und Stephanie Dachsberger (Referentin des Präsidenten Johann-Dietrich Wörner. Sie bekundeten ihre Solidarität mit der Ukraine und berieten über die aus dem von der Putin-Regierung verantworteten Angriff resultierenden neuen Fragen an die Technikwissenschaften, etwa über Fragen der Energie- und Rohstoffversorgung. Ein weiteres Thema war Nachhaltigkeit in ihren Dimensionen – Soziales, Wirtschaft und Umwelt – wie sie auch die Sustainable Development Goals der UN festschreiben.
Einen breiteren Austausch brachte am Folgetag die Plenarsitzung der französischen Akademie, die sich an Akademie-Mitglieder und interessierte Gäste richtet. Jan Wörner erläuterte Struktur, Arbeitsweise und inhaltliche Schwerpunkte von acatech, beispielsweise Energie, Zukunft der Arbeit, Nachhaltigkeit und Datenräume. Eine rege Diskussion kreiste im Anschluss um Fragen der Energieversorgung, etwa im Hinblick auf den Ausbau innovativer und nachhaltiger Technologien sowie kritische einseitige Abhängigkeiten. Auch über die Förderung junger Talente im Bereich der MINT-Fächer und Ideen, diese an die Akademiearbeit heranzuführen, wurden angeregt diskutiert. Nicht zuletzt waren sich die Teilnehmenden einig, dass Resilienz und Sicherheit vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, aber auch der Corona-Pandemie, künftig eine größere innovationspolitische Rolle spielen werden.
Der Präsident der Französischen Akademie der Technikwissenschaften, Denis Ranque, betonte in seinen abschließenden Worten die Bedeutung einer vertieften Zusammenarbeit zwischen der Französischen Akademie der Technikwissenschaften und acatech. Als Stimme der Technikwissenschaften in Deutschland sei acatech ein wichtiger Partner für die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit.