Prof. Dicke sieht die Auszeichnung, "die ich gerne stellvertretend für die ganze Universität entgegennehme", als "Ansporn, die seit 45 Jahren bestehende Kooperation zwischen unseren beiden Universitäten weiter auszubauen und die Beziehungen zwischen Deutschland und Georgien zu vertiefen. Ganz persönlich fühle ich mich hoch geehrt", so Jenas Rektor, "da sie auch meine politikwissenschaftlichen Arbeiten so hoch schätzen". Klaus Dicke hatte, bevor er 2004 Rektor der Friedrich-Schiller-Universität wurde, den Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte inne.
Enge Beziehungen zwischen Universitäten in Tiflis und Jena
Die Universität in Tiflis wurde 1918 gegründet und gehört zu den ältesten Partnern der Friedrich-Schiller-Universität. Bereits 1966 wurde ein Freundschaftsvertrag abgeschlossen, der 1994 als Partnerschaftsvertrag erneuert wurde. Der früher sehr breite Studentenaustausch ist einem zielgerichteten Fachstudium einer kleineren Zahl von Studierenden gewichen.
Wichtigste Basis ist die Kaukasiologie, für deren Erhalt sich Rektor Dicke intensiv eingesetzt hat. Mit Prof. Dr. Kevin Tuite ist im letzten Jahr ein Nachfolger für den langjährigen Jenaer Kaukasiologen Prof. Dr. Heinz Fähnrich gefunden und damit das bundesweit einmalige Fach an der Jenaer Universität erhalten geblieben. An einer Erweiterung des fachlichen Profils in Richtung Politikwissenschaft arbeitet man gerade. Hierzu trägt auch Prof. Dr. Giorgi Khubua bei. Dank Förderung durch mehrere Stiftungen arbeitet der Jurist und ehemalige Rektor der Ivane Javakhishvili Universität seit einem Jahr an der Saale.
Gemeinsamer Masterstudiengang
Doch nicht nur die Kaukasusstudien prägen die Partnerschaft. In den Altertums-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Auslandsgermanistik gibt es langjährige wissenschaftliche Kontakte, die in den letzten zehn Jahren weiter ausgebaut wurden und mit wichtigen Projekten hervorgetreten sind. Aktueller Höhepunkt ist ein gemeinsamer wirtschaftswissenschaftlicher Masterstudiengang, den die beiden Universitäten ab dem Wintersemester 2011/12 anbieten.
