Die tschechische Forschungslandschaft hat ein neues und exzellentes Kooperationspotenzial zu bieten, und deutsche Wissenschaftler und Unternehmen sind eingeladen und aufgerufen, diese neuen Möglichkeiten gemeinsam mit den tschechischen Partnern zu nutzen. Mit diesen Kernbotschaften lud Lukáš Levák (Tschechisches Bildungsministerium, MŠMT) zum fachlichen Austausch in den drei Panels ein.
Forschungsstrukturen gemeinsam nutzen
Volker Rieke, Abteilungsleiter im BMBF, hob hervor, dass die Veranstaltung auch einen bilateral initiierten Beitrag zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums leiste. Durch die von Deutschland und der Tschechischen Republik begonnenen Projekt- und Netzwerkförderungen können exzellente FuE-Infrastrukturen in Tschechischen, die über Strukturfondsmittel gefördert wurden, sichtbar gemacht und nachhaltig mit deutschen Exzellenzzentren und Clustern verknüpft werden. Mit den hochmodernen Einrichtungen etabliere sich die Tschechische Republik darüber hinaus in der europäischen Forschung, betonte Rieke. Er hob weiter hervor, dass – neben den zahlreichen Aktivitäten der Europäischen Kommission – die EU-Mitgliedstaaten selbst in der Verpflichtung stünden, sich mittels bi- und multilateraler Initiativen in Europa zu vernetzen und dadurch einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung des Europäischen Forschungsraums (EFR) zu leisten.
Hochmoderne tschechische Forschungseinrichtungen
Zu Beginn hatten der stellvertretende Vizepremier für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Arnošt Marks, und der Regierungsbeauftrage für Europäische Forschung, Ivan Wilhelm, in ihren Einführungsworten einen Überblick in die Entstehung und den Stand der EU-geförderten tschechischen Exzellenz- und Forschungszentren gegeben. In den letzten Jahren sind acht neue Exzellenzzentren geschaffen worden, und etwa 40 regionale Forschungszentren komplett modernisiert worden, v.a. in Bereichen wie Gesundheit, Lasertechnologien, Klima/Umwelt, Informations-/Kommunikationstechnologien, Werkstofftechnologien sowie Mikro- und Nanotechnologien.
Für die Kooperationsideen zwischen deutschen und tschechischen Panel-Teilnehmern und -Teilnehmerinnen, die schon zu Ende des ersten Konferenztages erkennbar wurden, präsentierten MŠMT und BMBF zu Beginn des zweiten Tages auch die passenden Förderinstrumente (Horizont 2020, EU-Strukturförderung, aktuelle und geplante BMBF-Bekanntmachungen). Mit weiter konkretisierenden Absprachen der Kooperationsinitiativen in den Fach-Panels ging die Konferenz zu Ende.
Weitere deutsch-tschechische Zusammenarbeit
Die Konferenzreihe wird voraussichtlich um die Jahreswende 2015/2016 mit einer Veranstaltung in Deutschland zum Bereich Gesundheit und Medizintechnik fortgesetzt. Eine dritte Konferenz, unter anderem mit dem Themenschwerpunkt Werkstofftechnologie, ist für Ende 2016/Anfang 2017 in der Südmährischen Innovationsregion Brünn vorgesehen.
Die tschechischen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sind zuletzt innerhalb weniger Jahre auf EU-Durchschnitt angestiegen, und die Publikationsleistungen tschechischer Universitäten und Forschungsinstitute liegen bereits deutlich darüber. Beide Länder verbindet eine Geschichte wissenschaftlicher Tradition, eine wirtschaftliche Verankerung als Industrieländer und ein hohes Engagement in Forschung und Innovation.
Berichterstattung des MŠMT mit Konferenzprogrammen, Präsentationen und Fotostrecke:
http://www.msmt.cz/vyzkum-a-vyvoj/v-lichtenstejnskem-palaci-v-praze-probehla-prvni-ze-serie
Aktuelle Bekanntmachung des BMBF mit Bezug zur Tschechischen Republik:
http://internationales-buero.de/de/7101.php