Evidenzbasierte Forschung, verlässliche Standards für Qualitätssicherung und der ungehinderte Zugang zu neuen Erkenntnissen sind in den Wissenschaften heute wichtiger denn je. Dies ist insbesondere während der Corona-Pandemie einmal mehr deutlich geworden. Welche Hypothesen, Methoden und Datensätze ausgewählt, wie sie eingesetzt werden, und ob eine Studie die Möglichkeit bietet, auf ihr aufzubauen – all dies muss nachvollziehbar und belastbar sein und stößt in der Öffentlichkeit auf wachsendes Interesse. Der Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research will dem Rechnung tragen und honoriert Maßnahmen und Vorhaben in allen wissenschaftlichen Disziplinen, die allgemein zur Qualitätsverbesserung in der Forschung beitragen.
Günter Stock, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung sagt:
„Der Award soll ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig es gerade in einer Wissensgesellschaft mit einem beschleunigten Forschungsbetrieb ist, wissenschaftliche Standards nachvollziehbar zu halten und so das Vertrauen in die Wissenschaft weiter zu stärken.“
Der Preis kann in drei Kategorien, an Einzelpersonen, Institutionen und Nachwuchsforschende, vergeben werden. Er ist mit insgesamt 500.000 Euro pro Jahr dotiert. Dies wird ermöglicht durch eine großzügige Spende des Preisgelds über zehn Jahre durch die Damp Stiftung.
Der Vorsitzende der interdisziplinären Jury, Dieter Imboden, sagt:
„Die Initiative richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie auch an Institutionen, Wissenschaftsförderer und Politikerinnen.“
Weitere Mitglieder der internationalen Jury sind unter anderem der Wirtschaftsnobelpreisträger Al Roth, die Präsidentin der US National Academy of Sciences Marcia McNutt und die Direktorin der Royal Society, Julie Maxton.
Der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator von Berlin, Michael Müller, sagt:
„Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten Wissenschaftsmetropole entwickelt, die auch Dank der Einstein Stiftung immer wieder neue Impulse in der Forschung und internationalen Zusammenarbeit setzt. Der nun von der Einstein Stiftung geschaffene Preis ist ein herausragender Beitrag zur Stärkung der Wissenschaft weltweit, das unterstreicht nicht zuletzt die hochkarätig besetzte internationale Jury. Ich danke der Damp Stiftung für ihre großzügige Unterstützung und freue mich sehr, dass Berlin die Heimatstadt für diesen bedeutenden Preis ist.“
Der Verlag Nature Research unterstützt die Einstein Stiftung bei der weltweiten Bekanntmachung der Ausschreibung, um gemeinsam ein Zeichen für Best Practice und ethisches Verhalten in den Wissenschaften zu setzen. Ausgezeichnet werden können beispielsweise Forscher oder Institutionen, die den weltweiten Zugang zu Forschungsdaten erleichtern (Open Science) oder qualitätsfördernde Empfehlungen, Maßnahmen und Richtlinien entwickelt oder eingeführt haben. Auch grundlegend neue Ansätze, die helfen Forschungsergebnisse zu validieren und zugänglich zu machen oder dazu beitragen, bestmögliche wissenschaftliche Praxis oder mögliche Schwachstellen zu identifizieren, gehören zum breiten Spektrum preiswürdiger Initiativen. Magdalena Skipper, die Chefredakteurin von Nature sagt:
„Reproduzierbarkeit ist ein zentrales Kriterium guter Forschung, damit Ergebnisse vertrauenswürdig und anschlussfähig sind. Dieser grundlegende Anspruch macht den eigentlichen Kern jedes Forschungsprozesses aus. Die Redaktion von Nature hat substanzielle Schritte unternommen, um die Transparenz und Belastbarkeit der publizierten Forschungsergebnisse zu erhöhen und Forschende dafür zu sensibilisieren. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der Einstein Stiftung das Bewusstsein für den Stellenwert qualitativ hochwertiger Forschung zu schärfen und diejenigen auszuzeichnen, die auf diesem Gebiet neue Wege gehen.“
Der Preis wird im November 2021 in Berlin im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen. Nominierungen und Bewerbungen sind ab sofort bis zum 31. März 2021 möglich.
Zum Nachlesen
- Einstein Stiftung Berlin (08.12.20): Neuer internationaler Preis der Einstein Stiftung