Laut der neuen Vereinbarung zahlen norwegische Einrichtungen jährlich eine feste Gebühr von 9 Mio. EUR an Elsevier, so Nina Karlstrøm, Verhandlungsführerin für das norwegische Konsortium mit sieben Universitäten und 39 Forschungseinrichtungen. Die Gebühr umfasst den Zugang zu den Fachzeitschriften der Herausgeberin sowie die jährliche Veröffentlichung von einer erwarteten Anzahl von etwa 2.000 Open-Access-Artikeln.
Die Vereinbarung soll es norwegischen Forschern ermöglichen, Open-Access-Artikel in rund 90 Prozent der Elsevier-Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Ungefähr 400 zu der Elsevier-Verlagsgruppe gehörende Titel sowie einige einflussreiche Fachzeitschriften, wie etwa The Lancet und Cell Press, werden hiervon ausgeschlossen. "Das bedeutet, dass wir weiterhin Druck auf die Verlage ausüben müssen, damit unsere Forschenden auch in den renommiertesten Fachzeitschriften offen publizieren können", kommentierte Iselin Nybø, Norwegens Ministerin für Forschung und Hochschulbildung.
Konsortien in anderen Ländern Europas, wie Schweden, Deutschland und Ungarn, drängen ebenfalls auf landesweite "read-and-publish" Lizenzen, die das Lesen von Paywall-Artikeln und das Publizieren in einem Open-Access-Format kombinieren. Die Gespräche mit Elsevier sind bisher jedoch ergebnislos verlaufen, und die langwierigen Verhandlungen haben akademische Einrichtungen in diesen Ländern dazu veranlasst, ihre Verträge mit dem Verlag zu kündigen.
Zum Nachlesen
- The Scientist (24.04.2019): Elsevier and Norway Agree on New Open-Access Deal
- The Scientist (24.04.2019): Norway Joins List of Countries Canceling Elsevier Contracts