StartseiteAktuellesNachrichtenEngere Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Australien im Hochschul- und Forschungsbereich

Engere Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Australien im Hochschul- und Forschungsbereich

Berichterstattung weltweit

Frankreich und Australien wollen ihre Wissenschafts- und Hochschulkooperationen zukünftig insbesondere bei den Themen Klimaschutz, erneuerbare Energien sowie Verteidigung vertiefen. Auch soll die Mobilität von Wissenschaftlern und Studierenden gefördert werden.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und der australische Premierminister Malcom Turnbull haben im Rahmen des Staatsbesuchs Macrons in Sydney am 2. Mai 2018 zahlreiche Abkommen im Bereich Hochschulwesen, Forschung und Innovation unterzeichnet.

In der gemeinsamen Erklärung der beiden Staatsoberhäupter sind hierbei folgende Schwerpunkte und Abkommen besonders hervorzuheben:

Klimaschutz:

  • Gemeinsamer Einsatz Frankreichs und Australiens für den Klimaschutz und insbesondere den Schutz des Pazifischen Ozeans, von Korallenriffs und den zugehörigen Ökosystemen weltweit – Australien und Frankreich seien führend bei der Untersuchung von Riffs und wollen gemeinsam eine dreijährige Resilienz-Studie im Pazifik durchführen sowie über die Internationale Korallenriff-Initiative ICRI andere Länder mobilisieren
  • Gemeinsame Entwicklung eines hyperspektralen Fernerkundungs-Satelliten durch die französische Raumfahrtagentur CNES (Centre national d'études spatiales) und die Universität of New South Wales (UNSW) zum besseren Monitoring der Korallenriffe vor Australien und im südlichen Pazifik
  • Kooperation im Bereich arktische Klimatologie zwischen dem französischen Polarinstitut Paul-Émile-Victor (IPEV) und der australischen Regierung
  • Gemeinsamer Einsatz für den Abbau von CO2 im Bereich Luft- und Schifffahrt

Erneuerbare Energien:

  • Gemeinsame Entwicklung von Weiterbildung für Photovoltaik-Ingenieure speziell für pazifische Inseln sowie ein kostenloses Online-Weiterbildungsangebot für Führungskräfte im Rahmen des „Solar Technology Application Resource Center“ der Internationalen Solarallianz ISA;
  • Regelmäßiger Austausch über Innovationen in der Photovoltaik zwischen der UNSW und dem französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS (Centre national de la recherche scientifique), über Konferenzen, Workshops und Forschungsprojekte, zum Beispiel zum Thema Energiespeicher oder Integration erneuerbarer Energien

Quantencomputer: Gemeinsame Entwicklung des ersten marktreifen Silizium-Quantencomputers zwischen der französischen Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) und dem australischen Unternehmen Silicon Quantum Computing

Raumfahrt: Kooperation der CNES mit australischen Partnern im Bereich der Weltraum- und Erdobservation sowie Datenauswertung; bereits etablierte Kooperation der CNES mit dem australischen Industrie-, Innovations- und Wissenschaftsministerium soll nach Gründung der australischen Raumfahrtagentur ausgebaut werden

Krebsforschung: Gründung eines assoziierten internationalen Labors (Laboratoire international associé, LIA) für Krebsforschung zwischen dem CNRS und den australischen Universitäten Deakin und Tasmania

Mobilität: Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Hochschulen, in Kohärenz zu den jeweiligen nationalen Strategien und insbesondere bezüglich Studierenden- und Wissenschaftlermobilität

Verteidigung:

  • Kooperation im Bereich Cybersicherheit zwischen der französischen Nationalen Agentur für Sicherheit von Informationssystemen Anssi (Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information) und dem Australischen Cybersicherheits-Center ACSC (Australian Cyber Security Centre)
  • Engere Zusammenarbeit im Bereich U-Boot-Entwicklung zwischen der South Australia's Flinders University, der französischen Ingenieurhochschule ENSTA Bretagne sowie dem in beiden Ländern ansässigen Unternehmen Thales; erste konkrete Umsetzungen: Prototyp für elektro-optische Signale, die sich in Meeresumgebung automatisch verbinden sowie unbemannte Fahrzeuge, mit denen Selbstfahr-Algorithmen bei Unter-Wasser-Roboter-Schwärmen getestet werden können; perspektivisch engere Zusammenarbeit der beiden Verteidigungsministerien in diesem Bereich
  • Jährliche Organisation eines australisch-französischen Verteidigungsindustrie-Symposiums  sowie von „Maritime Connections Days in Australia“ um französische Investitionen in die australische Schiffsindustrie zu fördern

Zum Nachlesen:

Quelle: France Diplomatie Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Australien Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Förderung Infrastruktur Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften Energie Sicherheitsforschung Bildung und Hochschulen

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