Ziel des Vorhabens "DC2M-TAEC: Detection, Classification, Characterization and Treatment Monitoring of Tumors by Accessible Epigenetic Classification" ist es, künftig weltweit zuverlässig die individuell passende Krebstherapie bei Patienten mit Hirntumoren auswählen zu können. Die Forschenden wollen dafür Methoden entwickeln, um weltweit schneller und einfacher bestimmen zu können, welche Art von Hirntumor vorliegt und gegen welche Therapien der Tumor resistent ist.
Das Projekt baut auf einem bereits entwickelten KI-gestützten molekularen Diagnoseverfahren auf, das Tumormaterial anhand der chemischen Veränderung der DNA der Krebszellen (Methylisierung) analysiert. Um die bisher langwierige Datenerhebung zu beschleunigen, plant das Forschungsteam die Methode mit der sogenannten Nanopore-Sequenzierung zu kombinieren. Bei diesem speziellen DNA-Analyseverfahren ist aufgrund spezifischer Spannungsveränderungen jeder der vier Bausteine (Basen), aus denen sich die DNA zusammensetzt, genau erkennbar und damit auch die jeweilige DNA-Sequenz der Tumorzellen. Das Projekt soll über einen existierenden Prototyp hinaus eine regelmäßige Anwendung während der Operation, aber auch an anderen Proben, beispielsweise Nervenwasser, ermöglichen.
Beteiligt an der Forschung sind neben dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Universität Heidelberg auch das Oslo University Hospital (Norwegen), die Acibadem University in Istanbul (Türkei), sowie das University Health Network aus Toronto (Kanada). Das DC2M-TAEC-Projekt startet am 4. März 2025 mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Das Konzept setzte sich bei der TRANSCAN-3-Ausschreibung der Europäischen Union durch, mit dem diese jährlich Forschungsprojekte rund um die Krebsdiagnostik und -therapie fördert. Geldgeber in Deutschland ist das BMBF.
Zum Nachlesen
- Universitätsklinikum Heidelberg (19.02.2025): Förderung für weltweit zugängliche Schnell-Identifikation von Tumorzellen