StartseiteAktuellesNachrichtenEU-gefördertes Ausbildungsnetzwerk will europäische Forschung zum Leuchten bringen

EU-gefördertes Ausbildungsnetzwerk will europäische Forschung zum Leuchten bringen

Eine der wichtigsten Prioritäten der Strategie Europa 2020 ist, dem EU-Rahmenwerk für eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft, ein intelligentes Wachstum durch Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation zu erzielen. Ein Mittel, um dies zu erreichen, ist die Unterstützung Europas junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dieses Ziel hat sich das Forschungsnetzwerk OSNIRO gesetzt. Koordinator des Projekts ist die Bergische Universität Wuppertal.

Neue organische Materialien, die Licht im nahen Infrarotbereich (NIR) absorbieren und emittieren können, stehen für den Einsatz in neuen Produkten wie etwa Sensoren, Detektoren und Solarzellen bereit, mit deren Hilfe Europa im Energiebereich nachhaltiger und wettbewerbsfähiger dastehen wird. Solche Produkte besitzen ein enormes Potenzial für Sektoren wie das Gesundheitswesen und die Telekommunikation. Um jedoch diese Materialien und Produkte zu entwickeln und zu vermarkten, müssen Europa Spitzenklasseforscherinnen und -forscher der Gebiete Chemie, Physik und Materialwissenschaften zur Verfügung stehen.

Der Schwerpunkt von OSNIRO (Organic Semiconductors for NIR Optoelectronics) - eines von mehreren sogenannten Innovativen Ausbildungsnetzwerken (Innovative Training Networks, ITN) - ist es, neue Materialien für die Herstellung von großen, flexiblen Photovoltaikzellen und Sensoren sowie einer neuen Generation von bedruckbaren Fotodetektoren zu entwickeln. In den nächsten vier Jahren werden 15 junge Wissenschaftler an ihren Gasteinrichtungen ihre Forschungen in einem internationalen Kontext durchführen. Diese Promovenden werden über Grenzen und Disziplinen hinweg zusammenarbeiten.

Ein weiterer Faktor, der OSNIRO einzigartig macht, ist, dass sein Schwerpunkt nicht nur auf der Forschung, sondern auch auf anderen Fähigkeiten liegt, welche die Akademiker von heute zu meistern lernen müssen. Dazu gehören wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren, Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit. Zum Beispiel wird jeder junge Forscher und jede junge Forscherin dazu aufgefordert, an mindestens einer internationalen Konferenz pro Jahr teilzunehmen, auf der man seine Forschungsergebnisse präsentiert. Sie sollen sich aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit wie dem Schreiben von Pressemitteilungen, der Lehrtätigkeit an Sommerschulen und der Organisation von Ausstellungen für lokale Tage der Wissenschaft engagieren.

Das Konsortium hinter dem Projekt hat bereits einige Sondierungsarbeiten zu einer neuen Generation von neuartigen NIR-absorbierenden Co-Polymeren und deren Anwendung in organischen Solarzellen durchgeführt. Weitere mögliche Anwendungen sind Informationsverarbeitung und Nachtsichtanzeigen.

Sich auf ein Promotion einzulassen und/oder sich auf eine Karriere in der Forschung festzulegen, sind keine einfachen Optionen. Junge Absolventen müssen oft mit befristeten Arbeitsverträgen, unbezahlten Überstunden und einem enormen Wettbewerbsdruck kämpfen. Dies ist jedoch genau die Art von Absolventen, die Europa braucht, um sich von der Wirtschaftskrise zu erholen, weshalb OSNIRO eine so wichtige Initiative ist.

Die erste gemeinsame OSNIRO-Ausbildungseinheit fand vom 9. bis 11. April an der Universität Wuppertal in Deutschland statt. Zusammengenommen werden die durch OSNIRO ermöglichten Ausbildungselemente, Networking-Möglichkeiten und die internationale Zusammenarbeit zur Heranbildung einer neuen Generation von Forscherinnen und Forschern mit einem breiten, interdisziplinären Hintergrund beitragen. Durch Unterstützung und Beratung der Nachwuchsforschenden wird das Netzwerk auch zum Erhalt der Spitzenposition Europas in der Forschung und zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen.

Weitere Informationen:

OSNIRO:
http://osniro.eu/

Projektdatenblatt:
http://cordis.europa.eu/projects/rcn/109363_de.html

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Physik. u. chem. Techn.

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