Mit dem Begriff „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT) wird ein Netzwerk physischer Objekte oder „Dinge“ beschrieben, in denen Elektronik, Software und Sensoren eingebaut sind und die sich mit anderen Geräten über das Internet verbinden können. Diese Vorrichtungen sammeln verwendbare Daten, die dann autonom zwischen anderen Geräten ausgetauscht werden. Auf dem Markt befinden sich bereits intelligente Thermostatsysteme und Wasch-Trockner, die das WIFI für die Fernüberwachung nutzen. Zu den künftigen Anwendungen gehören Herzüberwachungsimplantate, Biochiptransponder auf Tierfarmen sowie Fahrzeuge mit eingebauten Sensoren. Die Vernetzung dieser eingebetteten Vorrichtungen soll zu einer Ära der Automatisierung in zahlreichen Bereichen führen, die unsere Lebensqualität verbessern wird.
Eine große Herausforderung hat jedoch sichergestellt, dass eine angemessene Infrastruktur geschaffen wird, um den erwarteten Anstieg des Datenverkehrs zu bewältigen, und dass die Vorrichtungen und Objekte miteinander kompatibel sind. Das BUTLER-Projekt, das 9,7 Millionen EUR an EU- Fördermitteln erhalten hat, eröffnete eine Offene Plattform auf einem Portal, um einen Treffpunkt für IoT-Anwendungstechnologien anzubieten und die für dieses wachsende Internet der Dinge erforderliche Zusammenarbeit und Koordination sicherzustellen. Das Portal dokumentiert auch die Interoperabilität der Innovationen und bezieht sich auf bestehende Anwendungsfälle. Es wurde aufgebaut, um, lange nach Projektabschluss, zu einem Referenzzentrum im Bereich des Internets der Dinge zu werden.
Die Offene Plattform hat bereits zu neuen Verbindungen zwischen den Mitgliedern des Konsortiums geführt und dazu beigetragen, die Lieferanten der Vorrichtungen mit praktikablen Lösungen zusammenzubringen, um Innovationen auf den Markt zu bringen. Einige Technologien, die im Zuge der Plattform entwickelt wurden, befinden sich bereits in Feldversuchen. Dazu gehört die groß angelegte Aufstellung einer intelligenten Shopping-Anwendung in der spanischen Stadt Santander. Dieses System kann die Händler über den optimalen Zeitpunkt zur Aussendung von Mitteilungen an die Bürgerinnen und Bürger auf der Basis einer Analyse der Stadtumwelt informieren. Dazu werden die Stadtagenda, Parkplatzinformationen, Bankinginformationen und Umweltdaten analysiert.
Das BUTLER-Projekt hat auch eine umfassende Analyse von ethischen und datenschutzrechtlichen Fragen in Bezug auf Anwendungen zum Internet der Dinge durchgeführt. Das Ergebnis sind Leitlinien, die einen kompletten Rahmen für datenschutzsensible und nutzerorientierte Technologien für das Internet der Dinge liefern. Die sozioökonomischen Auswirkungen der Entwicklungen des Internets der Dinge sowie die Hindernisse für seine großmaßstäbliche Verbreitung wurden ebenfalls untersucht. Aufgrund der umfassenden Auslegung des BUTLER-Projekts konnte dieses einen wichtigen Beitrag zur Forschung im Bereich des Internets der Dinge in Europa leisten. Die Projektpartner wurden in mehr als 85 begutachteten Konferenzen und 18 von Experten begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht und haben mehrere Patente angemeldet.