Wird über Nachhaltigkeit und Biowirtschaft diskutiert, dann sind die Worte 'Wasserstoff' und 'Biomasse' in der Regel nicht weit entfernt - obwohl sie nur selten in ein und demselben Satz erwähnt werden. Doch was wäre, wenn Wasserstoff direkt aus Biomasse der zweiten Generation erzeugt werden könnte?
Nachdem das niederländische Projekt 'Hydrogen from biomass' im Jahr 2000 auf den Weg gebracht und über das RP5 und RP6 weiterfinanziert worden war, hat Pieternel Claassens Streben nach einem effizienten, vermarktbaren Wasserstofferzeugungsverfahren aus biologischem Abfall nun einen neuen Höhepunkt erreicht. HyTIME (Low temperature hydrogen production from second generation biomass), ein mit EU-Finanzmitteln unterstütztes Projekt, das im Dezember abgeschlossen sein soll, will die Produktivität der fermentativen Wasserstofferzeugung erhöhen und damit seine Einführung in Industrieverfahren beschleunigen.
Die Latte liegt hoch: In der EU fallen derzeit jährlich 118 bis 138 Millionen Tonnen Bioabfall an. Mit der HyTIME-Technologie könnten diese in 0,34 Millionen Tonnen Wasserstoff konvertiert werden und damit einen wesentlichen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der EU leisten.
In einem Exklusivinterview mit research*eu magazine erklärt Dr. Claassen, Forscherin an der UR Food & Biobased Research in Wageningen, wie die Kombination des Fachwissens der neun Projektteilnehmer in den Bereichen Biomasselogistik und Vorbehandlung, thermophile Wasserstofferzeugung und Gasaufbereitungstechnologien HyTIME dazu befähigen werden, über den Stand der Technik der aktuellen fermentativen Wasserstofferzeugung hinauszuwachsen.
Das Interview können Sie hier nachlesen.
Weitere Informationen:
HYTIME: http://www.clean-space.eu/
Projektdatenblatt: http://cordis.europa.eu/projects/rcn/101993_de.html