StartseiteAktuellesNachrichtenEU-Projekt „PERASPERA“ testet innovative Software für Weltraumroboter in der Sahara

EU-Projekt „PERASPERA“ testet innovative Software für Weltraumroboter in der Sahara

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Rahmen des Strategic Research Clusters (SRC) on Space Robotics Technologies der Europäischen Union entwickelt ein Konsortium europäischer Partner Kerntechnologien für eine neue Generation von Weltraumrobotern. Unter Koordination des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) soll die im Cluster entwickelte Software nun auch außerhalb des Labors auf die Probe gestellt werden – im Rahmen einer vierwöchigen Feldtestkampagne am nördlichen Rand der Sahara.

Der Strategic Research Cluster (SRC) on Space Robotics Technologies hat zum Ziel, die europäische Forschung und Entwicklung im Bereich der Weltraumrobotik voranzutreiben. Unter Beteiligung der European Space Agency (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und den nationalen Weltraumagenturen Frankreichs, Spaniens, Italiens und Großbritanniens plant das Projekt „PERASPERA“ die Ziele des SRC und überwacht die Umsetzung in aktuell sechs Teilprojekten. Wichtiger Bestandteil des Clusters sind umfangreiche Tests und Evaluierungsmaßnahmen für die darin entwickelten Technologien. Dazu gehört die vom Robotics Innovation Center des DFKI im Rahmen des Teilprojekts FACILITATORS – das von der spanischen Firma GMV geleitet wird – koordinierte Feldtestkampagne in Marokko. Dabei stellen DFKI, GMV und weitere europäische Partner vom 15. November bis 15. Dezember 2018 die in den Teilprojekten ERGO und INFUSE entwickelten Softwaretechnologien erstmals außerhalb des Labors unter realitätsnahen Bedingungen auf die Probe.

Im PERASPERA-Teilprojekt ERGO erarbeitete ein Team europäischer Partner ein Softwareframework, das den robusten und autonomen Betrieb von Robotern im Rahmen von Weltraummissionen ermöglicht. Dies wurde mithilfe der im Teilprojekt ESROCOS erarbeiteten Softwareentwicklungsumgebung für Weltraumroboter umgesetzt, an der auch das Robotics Innovation Center des DFKI mitgewirkt hat. Das Konsortium des INFUSE-Projekts, zu dem ebenfalls das DFKI gehört, realisierte ein umfassendes Framework zur Fusion heterogener Sensordaten, um eine möglichst präzise Bewegungsplanung und Navigation von Weltraumrobotern zu erreichen. Als robotische Testplattform für die innovativen Softwaretechnologien dient in Marokko der hybride Schreit- und Fahrrover SherpaTT des DFKI, der bereits 2016 zusammen mit weiteren Robotersystemen erfolgreich eine Weltraummission in der Halbwüste des US-Bundestaates Utah simulierte. 

Die geplante Feldtestkampagne ist von planetaren Erkundungsszenarien wie der NASA Mars Sample Return Mission inspiriert. Mithilfe der neuen Softwaretechnologien soll SherpaTT eine autonome Langstreckenmission absolvieren. Um eine Bodenprobe am Zielort zu entnehmen, legt der Rover eine kilometerlange Strecke in der von weiten Ebenen, aber auch steilen Hängen und Schluchten geprägten marokkanischen Wüstenlandschaft zurück. Dabei muss er seinen Weg selbstständig planen und auf Unvorhergesehenes reagieren, z.B. sich auf sich ändernde Untergrundbedingungen einstellen und Hindernisse überwinden.

Während der Feldtests sind die beteiligten Wissenschaftler in einem Hotel außerhalb der Wüste untergebracht. Die erste Phase der Testkampagne dient der Vorbereitung: Integrations- und Reparaturarbeiten werden in einer Werkstatt durchgeführt, erste Tests auf einem nahliegenden Testgelände mit natürlichen Sanddünen. Anschließend begibt sich das Forscherteam für die finalen Tests in die Sahara, um dort die Langstreckenmission mit SherpaTT zu absolvieren. Ein temporäres Zeltlager dient währenddessen als Basis- und Kontrollstation. Am 4. Dezember 2018 ist Presse und Öffentlichkeit geladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Über aktuelle Entwicklungen informieren die Wissenschaftler zudem auf Twitter: https://twitter.com/ft_morocco

Das PERASPERA-Programm des Strategic Research Clusters (SRC) on Space Robotics Technologies wird seit 2014 im Rahmen des Förderprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union gefördert.

Quelle: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Marokko Italien Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Frankreich Spanien Themen: Innovation Information u. Kommunikation

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