Das im TWO!EARS-Projekt entwickelte System hingegen simuliert die viel komplexere auditive Wahrnehmung des Menschen, die ihrerseits mit dem gesamten Sinnesapparat verwoben ist. Dabei wertet es nicht nur akustische Signale aus, sondern zum Beispiel auch Informationen, die durch das Sehen oder durch Bewegung gewonnen werden, und auch bereits vorhandenes, angelerntes Wissen über die Welt. Das Testsystem wurde dabei in zwei Ausführungsarten umgesetzt: in Form einer virtuellen Umgebung und für den Einsatz in einem Roboter.
Ziel des EU-Projekts TWO!EARS unter der Leitung von Prof. Alexander Raake von der Technischen Universität Ilmenau war es, menschliches Hören maschinell nachzubilden. In drei Jahren entwickelten mehr als 30 Wissenschaftler aus sechs Ländern ein Testsystem, das Audiosignale ähnlich verarbeitet wie ein Mensch. Das betrifft nicht nur Empfindungen wie Lautstärke, Klangfarbe und räumliche Ausdehnung von Geräuschquellen, sondern auch deren momentane Bedeutung für den Zuhörer. Damit das System zum Beispiel in der Lage ist, sich in komplexen Umgebungen mit mehreren Schallquellen akustisch zu orientieren, bezogen die Forscher auch optische Informationen und die koordinative Eigenwahrnehmung in das System ein.
Partner des TWO!EARS-Projekts waren die Technische Universität Ilmenau, die Technische Universität Berlin, die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Rostock, die Technischen Universitäten Eindhoven und Kopenhagen, die Universität Sheffield, die Universität Pierre et Marie Curie Paris, das CNRS Toulouse und das US-amerikanische Rensselaer Polytechnic Institute in Troy bei New York.
Kontakt:
Technische Universität Ilmenau
Prof. Alexander Raake
Leiter Fachgebiet Audiovisuelle Technik
Tel: 03677 69-1468
E-Mail: alexander.raake(at)tu-ilmenau.de