Das Projekt WATBIO (Development of improved perennial non-food biomass and bioproduct crops for water stressed environments) wird in Höhe von 9 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU finanziert.
Das von der Universität Southampton im Vereinigten Königreich geleitete WATBIO-Konsortium untersucht die Produktivität von Kulturpflanzen in einem zukünftigen Klima. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den immer häufiger auftretenden Dürreperioden und Zeiten der Wasserknappheit.
Den Forschern zufolge sind sowohl die Verfügbarkeit als auch die Qualität von Wasser die Hauptsorge der Menschen in Verbindung mit dem Klimawandel, insbesondere hinsichtlich der Zukunftsaussichten für die Gesellschaften. Mit Wasser können die Landwirte die Ernteerträge bestimmen. Die landwirtschaftliche Produktivität ging beispielsweise während der Dürre in Europa im Jahr 2003 um 30 % zurück. Die Anbauflächen in Europa sind Opfer einer unzureichenden Bewässerung, sodass die Entwicklung trockenheitstoleranter Kulturpflanzen auf der europäischen Agenda ganz weit oben steht.
Die WATBIO-Projektpartner mit ihren verschiedenen Kompetenzbereichen, wie beispielsweise Pflanzenzucht, Hochschulen und Wirtschaft, haben die folgenden nachwachsenden Rohstoffe für die Energieerzeugung ins Rampenlicht gerückt: Pappel, Miscanthus und Pfahlrohr. Mithilfe modernster, gegenwärtig verfügbarer Technologien sequenzieren sie das DNA-Genom.
"Unser Hauptziel ist die Charakterisierung einer Vielzahl von DNA-Variationen in diesen wenig genutzten Kulturpflanzen und deren Verwendung für die Produktion besserer Kulturpflanzen", sagte Professor Gail Taylor, Forschungsleiter für biologische Wissenschaft an der Universität Southampton. "Selbst vor fünf Jahren wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen, da die DNA-Sequenzierung relativ teuer war. Jetzt sequenzieren wir das Genom von mehr als 50 Pappelbäumen, deren Proben von den unterschiedlichsten Standorten in Europa, einschließlich aus dem trockenen Süden, stammen", fügte sie hinzu. "Hieran können wir kleine Veränderungen erkennen, die uns Hinweise auf das Überleben in ungünstigen Umgebungen liefern. Diese DNA-Varianten können dann in Zuchtprogrammen verwendet werden, sodass wir die Leistungsfähigkeit der Biologie nutzen können, ohne auf genmanipulierte Kulturpflanzen zurückgreifen zu müssen."
Dr. Magnus Hertzberg vom WATBIO-Partner SweTree Technologies (Schweden) kommentierte die Bedeutung der EU-Förderung und die Vorteile dieser Studie für Europa durch die Entwicklung neuer trockenheitstoleranter Kulturpflanzen: "Die seit Crick und Watson durchgeführten Forschungsarbeiten zeigen, dass die Struktur und Funktion der DNA den Punkt erreicht hat, an dem wir wesentliche Durchbrüche bei der Pflanzenzucht erwarten können. Diese EU-Förderung ermöglichte eine großartige Zusammenarbeit zwischen Forschern an Universitäten und Unternehmen, die der Gesellschaft den Nutzen zugute kommen lassen."
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
University of Southampton: http://www.southampton.ac.uk/