Therapeutische Proteine sind eine Gruppe von neuen, sehr wirksamen Medikamenten, die beispielsweise zur Behandlung von Krebserkrankungen erfolgreich eingesetzt werden. Die Moleküle dieser Medikamente sind sehr viel größer als konventionelle Wirkstoffe und besitzen deshalb auch eine sehr viel komplexere chemische Zusammensetzung. Minimale Veränderungen ihrer komplizierten Molekülstruktur, die bei der Herstellung auftreten können, machen sie jedoch wirkungslos oder aufgrund möglicher Nebenwirkungen sogar gefährlich für Patienten.
Unter dem Titel „Analytics for Biologics“ (A4B) wollen daher Chemiker aus 17 Institutionen (elf Projektpartner plus sechs assoziierte Partner) in Dänemark, Österreich, Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland neue Methoden zur Reinigung therapeutischer Proteine entwickeln und spezielle massenspektrometrische Methoden zu deren Erkennung und Mengenbestimmung durchführen. Die im Rahmen des Projekts entwickelten Methoden sollen dazu beitragen, die Sicherheit von Patienten, denen therapeutische Proteine verabreicht werden, zu erhöhen. Bei einer erfolgreichen Verbesserung der Reinigung von therapeutischen Proteinen würden dem Experten zufolge auch die Herstellungskosten deutlich sinken.
Das Projekt wurde im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) konzipiert. Von der Gesamtfördersumme entfallen knapp 500.000 Euro aufs UKE. Das Kick-Off-Meeting aller Beteiligten fand am 12. Oktober im UKE statt.