Als gemeinsame Initiative der European Climate Foundation und der Stiftung Mercator verfolgt SEFEP einen grundsätzlich europäischen Ansatz für die Neugestaltung des Stromsektors. „Der vor uns liegende Umbruch im Energiebereich ist in seiner Tragweite mit dem Wandel von Pferdefuhrwerken zu Autos, von Dampfschiffen zu Flugzeugen oder von Schreibmaschinen zu Computern vergleichbar“, so Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Ziel ist es, das europäische Elektrizitätssystem von seiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu befreien und stattdessen erneuerbare Energien als alternative Ressource zu etablieren. Wir haben SEFEP in Kooperation mit der European Climate Foundation gegründet, um diesen Wandel zu unterstützen und zu beschleunigen.“
„SEFEP will ‚Makler‘ und Brückenbauer sein. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir politikfähige Konzepte und Umsetzungsstrategien anstoßen, die den Strukturwandel im Stromsektor in Europa voranbringen", so Kristina Steenbock, Geschäftsführerin von SEFEP. „Wir wollen darauf hinarbeiten, heute die notwendigen Schritte einzuleiten, um das langfristige Ziel eines weitgehend auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsektors in 2050 zu erreichen. Dazu werden wir Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und politischen Entscheidungsträgern unterstützen. Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die den Transformationsprozess erleichtern und beschleunigen.“ Dazu gehörten wissenschaftliche Studien ebenso wie der europäische Austausch von Erfahrungen und Expertise sowie Dialoge mit Stakeholdern.
Wesentliche Triebkraft für einen Transformationsprozess im Energiesektor ist die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen der Industrieländer bis 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, um einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Dem Stromsektor kommt für die CO2-Reduktion in der europäischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu. Ein kohlenstoffarmer Stromsektor ist auch Voraussetzung für die Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr.
Studien belegen Machbarkeit
Aktuelle Studien der European Climate Foundation und führender Beratungsunternehmen wie KEMA, McKinsey und PricewaterhouseCoopers haben ergeben, dass der Aufbau eines auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsektors in Europa technisch machbar und wirtschaftlich möglich ist. In Europa sind erneuerbare Energien im Überfluss vorhanden und könnten bis 2050 einen großen Anteil des Gesamtenergiebedarfs decken.
„Unsere Arbeit an der Roadmap 2050, der von ECF in Auftrag gegebenen Studie zur Dekarbonisierung des europäischen Stromsektors, hat uns den Weg zu einem CO2-armen Energiesystem aufgezeigt. Für die Zukunft der Wirtschaft Europas ist ein solches System alternativlos“, so Jules Kortenhorst, CEO der European Climate Foundation. „ Die Arbeit an dieser Zukunftsvision hat auch gezeigt, dass wir eine Organisation wie SEFEP brauchen, um den Transformationsprozess zu beschleunigen."
Pieter van Geel, Vorsitzender des Beirats von SEFEP: „SEFEPs Arbeit beruht auf der Überzeugung, dass pragmatische Lösungen und neue Allianzen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren und in der Gesellschaft notwendig sind, um einen kohlenstoffarmen Stromsektor zu erreichen. Auf den Aufbau solcher lösungsorientierter Allianzen wird SEFEP sich konzentrieren.“
Zentral für den Transformationsprozess sind drei Schritte: die Kanalisierung von Investitionen in erneuerbare Energien und Stromnetze, der Aufbau einer geeigneten Netzinfrastruktur und die Entwicklung der hierfür erforderlichen politischen Rahmenbedingungen.
Drei Schritte:
- Die Investitionsentscheidungen von heute bestimmen maßgeblich, wie die Zukunft aussehen wird. Das Altersprofil der Energieinfrastruktur in Europa stellt eine Chance dar, jetzt den Wechsel zu einer emissionsfreien Stromerzeugung bis 2050 zu initiieren. Investitionsentscheidungen, die mit langfristigen Zielsetzungen zur CO2-Reduktion in Einklang stehen, sind nicht nur eine angemessene Antwort auf die Herausforderung Klimawandel, sondern tragen auch zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten bei. Auf diese Weise können neben einem nachhaltigen Beschäftigungsniveau auch stabile und kalkulierbare Energiepreise garantiert werden.
- Das Stromnetz ist ein wichtiger Baustein, um auf erneuerbare Energien dort zugreifen zu können, wo sie verfügbar sind, und um Elektrizität von weit verstreuten Erzeugungsanlagen über große Entfernungen zu Lastschwerpunkten und Speicherstätten zu transportieren. Wir brauchen ein europäisches SuperSmart Grid, das zentrale und dezentrale Erzeugung aus vielfältigen Quellen miteinander verknüpft und Lastmanagement auf höchstem Niveau leisten kann.
- Sowohl auf Ebene der Mitgliedsstaaten als auch auf europäischer Ebene erfordert der Transformationsprozess starke politische Signale und muss von einer gemeinsamen europäischen Strategie koordiniert werden. Das europäische Regelwerk muss sowohl die Schaffung neuer Stromerzeugungskapazitäten unterstützen, als auch die politischen Rahmenbedingungen entwickeln, um den Herausforderungen bei Planung, Bau, Finanzierung und Verwaltung eines grenzüberschreitenden Stromnetzes gerecht werden zu können.
Kontakt:
Kristina Steenbock
Geschäftsführerin SEFEP
Tel.: +49 (0)30-767 719 452
E-Mail: kristina.steenbock(at)sefep.eu
Web: www.sefep.eu
Marisa Klasen
Kommunikationsmanagerin Stiftung Mercator
Tel.: +49 201 245 22 53
E-Mail: marisa.klasen(at)stiftung-mercator.de
Web: www.stiftung-mercator.de/klimawandel
nur englisch:
Rebecca Collyer
European Climate Foundation
Tel.: +31 70 711 9616
E-Mail: rebecca.collyer(at)europeanclimate.org
Web: www.europeanclimate.org