Afrika zählt zu den wirtschaftlich am schnellsten wachsenden Regionen weltweit. Wenngleich die Entwicklung des Kontinents regional sehr unterschiedlich verläuft, ist der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung und damit künftiger Hochschulabsolventen gleichermaßen hoch. An den Universitäten liegt der Fokus häufig auf den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), obwohl afrikanische Forscher die überragende Bedeutung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen betonen. Die Gerda Henkel Stiftung setzt mit dem Lisa Maskell Stipendienprogramm hier an, um die Hochschullandschaft in Afrika zu stärken und der Abwanderung qualifizierter Geisteswissenschaftler entgegenzuwirken. Ein zweiter Schwerpunkt des Stipendienprogramms liegt auf der Region Südostasien.
Anlässlich des diesjährigen 100. Geburtstages der Stiftungsgründerin Lisa Maskell legt die Gerda Henkel Stiftung die größte internationale Förderinitiative in ihrer knapp 40jährigen Stiftungsgeschichte für Doktoranden auf: Mit 2,5 Millionen Euro fördert das Lisa Maskell Stipendienprogramm junge Geisteswissenschaftler in Afrika und Südostasien. Die Stiftung stellt Fördermittel für 100 Stipendienjahre über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung.
Podium - Pressekonferenz
Ehrwürden Makhenkesi Arnold Stofile, Botschafter der Republik Südafrika, wird zu Beginn der Pressekonferenz eine kurze Begrüßung sprechen.
Im Rahmen des Afrika-Schwerpunktes werden in den kommenden fünf Jahren 25 Doktoranden an der Stellenbosch University (Südafrika) promovieren. Die Stipendiaten kommen vorrangig aus Äthiopien, Botswana, Ghana, Kamerun, Kenia, Malawi, Nigeria, Sambia, Südafrika, Tansania und Uganda. Über die Lisa Maskell Stipendien und den Ansatz einer Süd-Süd-Kooperation gibt der Vorsitzende des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung Dr. Michael Hanssler Auskunft.
Zur aktuellen Lage von Wissenschaft und Forschung in Afrika spricht Prof. Dr. Dr. Prinz Kum'a Ndumbe III. Der Politikwissenschaftler und Schriftsteller hat jahrelang in Deutschland geforscht und gelehrt. Er gründete in den 1980er Jahren AfricAvenir – ein Kulturzentrum, das u.a. mit Zweigstellen in Douala (Kamerun) und Berlin vertreten ist.
Dr. Cindy Lee Steenekamp, Direktorin der Graduate School of Arts and Social Sciences an der Stellenbosch University (Südafrika), erläutert die Arbeit der Graduate School, die Zentrum der Doktorandenausbildung im Rahmen des Netzwerks PANGeA (Partnership for Africa’s Next Generation of Academics) ist und die Lisa Maskell Stipendien in Afrika koordiniert.
Einen Einblick in die Forschungsarbeit gibt Neema Eliphas Laizer: Die Stipendiatin analysiert im Rahmen ihres Promotionsvorhabens, wie Frauen der Maasai in den Werken afrikanischer (mit und ohne Maasai-Hintergrund) und europäischer Autoren dargestellt werden.
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, eine Übersetzung in beide Sprachen wird angeboten.
Kontakt
Celia Solf und Alexander Flöth
ARTEFAKT Kulturkonzepte
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Tel. +49 (0)30–440 10 720