In den letzten Jahren haben sowohl deutsche als auch ausländische Unternehmen ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) in Deutschland kontinuierlich aufgestockt und damit eine wichtige Voraussetzung zur Einführung neuer Technologien und Produkte geschaffen. Um diesen Vorsprung auszubauen, ist es notwendig, frühzeitig die kommenden Herausforderungen für die F&E zu erkennen. Vor diesem Hintergrund hat es sich das Fraunhofer IAO zur Aufgabe gemacht, die idealen Arbeitsumgebungen für eine zukunftsfähige F&E zu identifizieren.
Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich die Arbeit in der F&E merklich verändert. Zeitgemäße F&E findet oft simultan über mehrere Standorte hinweg statt, in einem interdisziplinären Umfeld, unter Einsatz modernster Technologien und mit regelmäßigem Kontakt zu Lieferanten und Kunden. Für diesen anspruchsvollen Aufgabenbereich liegt ein wesentlicher, aber vielfach vernachlässigter Erfolgsfaktor in der konsequenten Gestaltung der richtigen Arbeitsumgebung.
Erfolgreiche Innovationen entstehen aus dem Wechsel zwischen konzentrierten Arbeiten und intensiver Kommunikation sowie Zusammenarbeit. Doch gerade bei organisch gewachsenen Unternehmen erfüllen die Arbeitsplätze, Räume und Gebäude diese Anforderungen bei weitem nicht. Viele F&E-Projekte laufen daher nicht so effizient und erfolgreich ab, wie es sein könnte und sollte.
Um die Gestaltung zukunftsfähiger F&E-Arbeitsumgebungen besser zu verstehen und anschließend zu visualisieren, hat das Fraunhofer IAO das Projekt »F&E2015+« gestartet. Durch Interviews bei Good-Practice Unternehmen und mit Hilfe von Experten sollen Szenarien beschrieben werden, die ausgewählte Typen von Arbeitsumgebungen für die frühen Innovationsphasen beschreiben. Im Rahmen dieser explorativen Studie findet am 12. und 13. Oktober 2010 ein Expertenworkshop in Stuttgart statt, in dem erste Ergebnisse des Projekts präsentiert und gemeinsam weiterentwickelt werden.